Der ifo-Geschäftsklimaindex für den Monat August zeigt überraschend Erholung, allerdings nur eine leichte. Die Hoffnung auf eine konjunkturelle Belebung bleibt fragil, die Aussichten sind eher trübe.

Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen hat sich im August überraschend aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg von 88,6 Punkten im Juli auf 89,0 Zähler im August, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Umfrage unter rund 9.000 Führungskräften mitteilte.

Das kleine Plus kommt überraschend, von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit Stagnation gerechnet. Immerhin ist es jetzt der sechste Anstieg in Folge.

In Trippelschritten aus der Stagnation

Das Plus war auf verbesserte Erwartungen der Unternehmen zurückzuführen. Die aktuelle Lage wurde hingegen geringfügig schlechter eingeschätzt. "Die Erholung der deutschen Wirtschaft bleibt schwach", sagte ifo-Präsident Clemens Fuest. "Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich in Trippelschritten aus der Stagnation", fügte der ifo-Umfragechef Klaus Wohlrabe hinzu. "Bei den Aufträgen fehlt noch der Schwung."

Christian Melzer, Ökonom bei der DekaBank, sagte: "Es ist eine leicht positive Reaktion der deutschen Unternehmen auf den US-Handelsdeal." Es bleibe insgesamt aber bei einem schwachen Zustand der deutschen Wirtschaft, den der ifo-Index im August zum Ausdruck bringe, so Melzer.

Experten erwarten keine kraftvolle Erholung

Die deutsche Wirtschaft war im zweiten Quartal geschrumpft. Zurückgehende Investitionen und Exporte sowie die anhaltende Bauflaute ließen das Bruttoinlandsprodukt von April bis Juni um 0,3 Prozent zum Vorquartal sinken. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte es noch zu einem Wachstum von 0,3 Prozent gereicht.

Die weiteren Aussichten dürften allerdings auch mau sein: Die hiesige Wirtschaft wird nach Einschätzung der Bundesbank im laufenden Sommerquartal voraussichtlich stagnieren. Die trüben Aussichten für den Welthandel, die noch schwache Auftragslage und die niedrige Auslastung vorhandener Kapazitäten dürften die Investitionstätigkeit der Unternehmen demnach weiter beeinträchtigen.

Die staatliche Förderbank KfW rechnet in einer heute publizierten Prognose für das laufende Jahr dagegen mit einem leichten Wachstum von 0,2 Prozent - auch weil Unternehmen den Handelsstreit mit den USA unter US-Präsident Donald Trump besser wegsteckten als gedacht.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke