Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal geschrumpft. Die Unternehmen blicken nun laut Ifo etwas optimistischer in die Zukunft. Doch bei der Auftragsentwicklung zeichnet sich keine schnelle Trendwende ab.
Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im August etwas aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 89,0 Punkte, wie das Münchner Ifo Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9000 Managern mitteilte. Im Vormonat waren es 88,6 Punkte.
"Der Anstieg war auf verbesserte Erwartungen der Unternehmen zurückzuführen", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. "Die aktuelle Lage wurde hingegen geringfügig schlechter eingeschätzt. Die Erholung der deutschen Wirtschaft bleibt schwach."
Der Ifo-Index ist das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer und gilt als zuverlässiger Indikator für die Entwicklung der nächsten sechs Monate. Der Index für die Geschäftserwartungen stieg auf 91,6 Zähler - im Vormonat waren es 90,7 Punkte. Die befragten Volkswirte hatten einen Rückgang auf 90,2 Punkte vorhergesagt.
Investitionsgüterhersteller atmen auf
Im verarbeitenden Gewerbe ist der Index leicht gesunken. Die Unternehmen zeigten sich etwas weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Auch die Erwartungen wurden leicht nach unten korrigiert. Bei der Auftragsentwicklung zeichnet sich weiter keine Belebung ab. Bei den Investitionsgüterherstellern verbesserte sich die Stimmung dagegen merklich. Im Handel ist das Geschäftsklima gesunken. Grund dafür waren schlechter laufende Geschäfte. Die Erwartungen fielen hingegen etwas weniger negativ aus.
Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima verschlechtert. Zwar wird die aktuelle Lage merklich besser beurteilt, doch in die Zukunft wird mit Skepsis geblickt. Bei den Architektur- und Ingenieurbüros stieg der Geschäftsklimaindikator. Im Bauhauptgewerbe gab der Index nach vielen Monaten dagegen etwas nach. Die Unternehmen zeigten sich laut Ifo weniger zufrieden mit der aktuellen Lage. Der Ausblick auf die kommenden Monate hellte sich leicht auf.
Die deutsche Wirtschaft war im zweiten Quartal geschrumpft. Zurückgehende Investitionen und Exporte sowie die anhaltende Bauflaute ließen das Bruttoinlandsprodukt von April bis Juni um 0,3 Prozent zum Vorquartal sinken. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte es noch zu einem Wachstum von 0,3 Prozent gereicht.
Die Wirtschaft wird nach Einschätzung der Bundesbank im laufenden Sommerquartal voraussichtlich stagnieren. Die trüben Aussichten für den Welthandel, die noch schwache Auftragslage und die niedrige Auslastung vorhandener Kapazitäten dürften die Investitionstätigkeit der Unternehmen weiter beeinträchtigen.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke