Das Geschäft der für ihre Zusammenarbeit mit Sicherheitsbehörden bekannten Datenanalyse-Firma Palantir wächst dank Künstlicher Intelligenz rasant. Zum zweiten Mal in diesem Jahr hat der Konzern seine Prognose angehoben.

Dank der starken Nachfrage nach KI-Dienstleistungen hat Palantir Technologies seine Umsatzprognose zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben.

Für 2025 würden nun zwischen 4,14 und 4,15 Milliarden Dollar erwartet, teilte der US-Datenanalyse-Spezialist nach US-Börsenschluss mit. Analystinnen und Analysten hatten im Schnitt mit 3,90 Milliarden Dollar gerechnet.

Geschäft mit US-Unternehmen wächst

Auch im abgelaufenen zweiten Quartal übertraf Palantir die Erwartungen. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 48 Prozent auf gut eine Milliarde Dollar. Der Quartalsgewinn kletterte auf 326,7 Millionen Dollar von 134,1 Millionen vor einem Jahr. Der bereinigte Gewinn betrug 16 Cent je Aktie.

Besonders stark war das jüngste Wachstum den Angaben zufolge im Geschäft mit US-Unternehmen: Die Erlöse sprangen um 93 Prozent auf 306 Millionen Dollar hoch. Dieses Geschäft wird genau beobachtet, da Palantir seine Abhängigkeit von Regierungsaufträgen verringern will. Der Konzern nennt als ein Beispiel, dass der Immobilien-Finanzierer Fannie Mae KI der Firma einsetze, um Betrugsversuche zu erkennen.

Zugleich winken weitere staatliche Aufträge: Vergangene Woche hatte die US-Armee einen möglichen Vertrag im Volumen von bis zu zehn Milliarden Dollar über zehn Jahre in Aussicht gestellt. In Deutschland prüft das Bundesinnenministerium einen bundesweiten Einsatz der umstrittenen Software des Unternehmens.

Aktienkurs 2025 mehr als verdoppelt

Die Palantir-Aktie legte im nachbörslichen Handel zunächst vier Prozent zu. Der Kurs des vom Tech-Milliardär Peter Thiel mitgegründeten Unternehmens hat sich in diesem Jahr bereits mehr als verdoppelt.

Unter der neuen US-Administration erlebt es einen rasanten Aufstieg, gilt es doch als großer Profiteur der Politik von US-Präsident Donald Trump.

Palantir entwickelt Software zur Analyse riesiger Datenmengen aus einer Vielzahl von Quellen wie Textdokumenten, Social-Media-Inhalten, Datenbanken, Bildern oder Sensoren.

Dabei nutzt die Firma Verfahren der Künstlichen Intelligenz (KI), um Beziehungen zwischen den verschiedenen Daten herzustellen, diese visuell darzustellen und Handlungsempfehlungen daraus abzuleiten.

Viel Lob und Kritik an Software "Gotham"

Diese Fähigkeit, komplexe Datensätze zu entwirren, hat Palantir bei Strafverfolgungsbehörden und Militär weltweit enorm beliebt gemacht. So gilt der Konzern unter anderem als Lieferant von Software, mit der Geheimdienst- und Militär-Informationen analysiert werden. "Gotham" hilft dabei, verdächtige Muster zu erkennen - etwa bei der Terrorabwehr, Finanzkriminalität oder Grenzsicherung.

Viele Ermittlerinnen und Ermittler - auch in Deutschland - loben die Software für ihre Erfolge. Gleichzeitig kommt immer wieder Kritik auf, etwa über Abhängigkeiten, Missbrauch und Grundrechtsverletzungen. Skeptisch gesehen wird auch die enge Verbindung von Peter Thiel zu US-Geheimdiensten und zur Republikanischen Partei. Thiel vertritt rechtskonservative, teils demokratiefeindliche Positionen.

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