Wegen ihrer Jeans-Werbung mit Hollywoodstar Sydney Sweeney ergießt sich kübelweise Kritik über die Firma American Eagle Outfitters. Während die Kampagne in den sozialen Medien als rassistisch und geschmacklos bezeichnet wird, kommt Rückenwind aus dem Weißen Haus. Das zeigt Wirkung.

Das Lob von US-Präsident Donald Trump für die neue Werbekampagne von American Eagle Outfitters gibt der Aktie Rückenwind. Die Titel der US-Modefirma legen im vorbörslichen Handel an der Wall Street zwischenzeitlich um 3,5 Prozent zu.

American Eagle hatte Ende Juli eine umstrittene Werbekampagne für Jeans-Produkte mit der Schauspielerin Sydney Sweeney, bekannt etwa aus den TV-Serien "The White Lotus" und "Euphoria", gestartet. Der Slogan der Kampagne, "Sydney Sweeney hat großartige Jeans", klingt im gesprochenen Englisch genauso wie "Sydney Sweeney hat großartige Gene" ("genes").

In einem Clip wird dieses Wortspiel ausgeführt: "Gene werden von den Eltern an ihre Nachkommen weitergegeben und bestimmen oft Merkmale wie Haarfarbe, Persönlichkeit und sogar Augenfarbe. Meine Jeans ist blau", sagt die 27-Jährige dort.

Kritiker warfen der Werbung vor, an rassistische Slogans zu erinnern. American Eagle wies die Vorwürfe zurück. Die Werbekampagne "Sydney Sweeney Has Great Jeans" habe sich immer nur um Jeans gedreht, schrieb der Modekonzern auf Instagram. "Ihre Jeans. Ihre Geschichte. Wir werden damit fortfahren zu feiern, wie jeder seine AE Jeans mit Selbstvertrauen auf seine Weise trägt. Großartige Jeans stehen jedem gut."

Aufrufe zum Boykott

Angesprochen auf die Kontroverse sagte Trump am Sonntag: "Wenn Sydney Sweeney registrierte Republikanerin ist, finde ich die Werbung fantastisch." Zuvor hatten Medien enthüllt, dass sich die 27-Jährige im vergangenen Juni als republikanische Wählerin registriert hatte. Der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Steven Cheung, schrieb auf X: "Die "Cancel Culture" läuft Amok." Dieses "verdrehte" liberale Denken sei der Grund, warum die Amerikaner bei der Präsidentschaftswahl 2024 so gewählt haben, wie sie gewählt haben. "Sie haben diesen Mist satt."

Auf seiner Plattform Truth Social legte Trump nun noch einmal nach: Die eingetragene Republikanerin Sydney Sweeney habe "die HEISSESTE Anzeige", die es gebe. Die Jeans von American Eagle "fliegen aus den Regalen", so der US-Präsident. Gleichzeitig teilte Trump erneut gegen Taylor Swift aus und bekräftigte seine Abneigung gegen die, wie er schrieb, "woke Sängerin".

Für das Werbe-Wortspiel, aber auch für die Art, wie sich die Schauspielerin in Szene setzt, wurde Sweeney in den vergangenen Tagen von Internetnutzern kritisiert. "Vielleicht bin ich einfach zu woke. Aber eine blauäugige, blonde, weiße Frau zu nehmen und deine Kampagne darauf zu konzentrieren, dass sie perfekte Gene hat, fühlt sich seltsam an", schrieb ein Nutzer zu dem Clip auf X. Auf Instagram lautete ein Kommentar: "Solche Ideen (Eugenik) sind nicht cool. Boykottiert American Eagle." Sweeney selbst hat sich zu der Kontroverse bislang nicht zu Wort gemeldet.

Trotz aller Kritik hatte die Kampagne für American Eagle bereits vergangene Woche für einen finanziellen Erfolg gesorgt. Die Aktien des Modeunternehmens stiegen laut CNBC um mehr als vier Prozent - bereits kurz nach der Ankündigung, dass Sweeney das Gesicht der neuen Herbstkampagne wird. Analysten führen den Anstieg auf ihre Beliebtheit als Hollywood-"It-Girl" zurück - sowie auf das enorme virale Aufsehen, das die Kampagne ausgelöst hat.

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