Die USA und die EU haben sich geeinigt: Auf die meisten EU-Importe fallen künftig Zölle in der Höhe von 15 Prozent an. Zudem soll Brüssel im grossen Stil Energieträger wie Flüssiggas kaufen sowie mehrere Hundert Milliarden Dollar in den USA investieren. Der «Deal» sorgt für eine Verschnaufpause – löst aber auch scharfe Kritik aus.
1. Frankreich spricht von einem «dunklen Tag»
Deutliche Kritik kam aus Paris. Frankreichs Premierminister François Bayrou kommentierte die Einigung als einen «dunklen Tag».

Das «Bündnis freier Völker», das sich zusammengeschlossen habe, um seine Werte und Interessen zu verteidigen, habe sich zu einer Unterwerfung entschlossen.
2. Italien sieht Einigung «positiv»
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bewertet das Erreichen einer Einigung grundsätzlich als «positiv». «Eine Eskalation des Handelsstreits hätten unvorhersehbare und potenziell verheerende Folgen gehabt.»

Sie betonte jedoch, die Details des Abkommens noch nicht «ausreichend» zu kennen.
3. Deutschland steht hinter von der Leyen
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz hat die Einigung begrüsst. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sei es gelungen, «einen Handelskonflikt abzuwenden». Von stabilen und planbaren Handelsbeziehungen würden alle profitieren – «diesseits wie jenseits des Atlantiks, Unternehmen wie Verbraucher.»

«In den nun anstehenden Verhandlungen über die Details der Einigung hat die EU-Kommission meine volle Unterstützung», so Merz.
4. Ungarn stellt sich gegen von der Leyen
Die Vereinbarung mit Washington ist Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban zufolge schlechter als die Vereinbarung, die Grossbritannien mit den USA getroffen hat. Diese beinhaltet einen allgemeinen Zollsatz von 10 Prozent. «Donald Trump hat Kommissionspräsidentin von der Leyen zum Frühstück verspeist.»

«Wir hatten das vermutet, da der US-Präsident bei Verhandlungen ein Schwergewicht ist, während die Frau Präsidentin ein Federgewicht ist», so der EU-kritische Orban.
5. Österreich hofft auf «stabilere Phase»
«Es ist gut, dass die Phase der täglichen neuen Zollankündigungen ein Ende hat», teilte Österreichs Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer mit. Er hofft auf eine «stabilere Phase des transatlantischen Handels».

Die Verhandlungen hätten gezeigt, wie wichtig die EU-Einigkeit sei. Es bleibe aber Realität, dass jede Art von Handelseinschränkungen eine Belastung für Jobs, Wohlstand und den Sozialstaat seien.
6. Spanien unterstütze «ohne Begeisterung»
Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez lobte die Bemühungen der EU. «Ich schätze die konstruktive Haltung (...) der Präsidentin.»

Sanchez unterstütze das Abkommen. Aber: Er tue dies «ohne Begeisterung».
7. Finnland will Freihandel
«Das Abkommen bringt die Vorhersehbarkeit, die die Weltwirtschaft (...) dringend benötigt», sagte Petteri Orpo, Finnlands Ministerpräsident.

«Wir müssen weiter daran arbeiten, Handelsbarrieren abzubauen. Nur der transatlantische Freihandel kommt beiden Seiten voll zugute», so Orpo.
8. Irland will Planungssicherheit
Der irische Aussenminister, Simon Harris, betonte: «Das Abkommen bringt dringend benötigte Sicherheit für irische, europäische und amerikanische Unternehmen, die zusammen die engsten Handelsbeziehungen der Welt unterhalten.»

Obwohl er den Zollsatz bedauere, sei es wichtig, dass mehr Planungssicherheit erreicht wurde – «was für die Beschäftigung, das Wachstum und Investitionen von entscheidender Bedeutung ist.»
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke