- Das Oberste Gericht der Vereinigten Staaten – der Supreme Court – hat mit knapper Mehrheit entschieden, dass einzelne Bundesrichter keine landesweiten einstweiligen Verfügungen mehr erlassen dürfen.
- Damit wurde einem zentralen Anliegen von Präsident Donald Trump entsprochen, der wiederholt beklagt hatte, dass Einzelrichter seine politischen Massnahmen blockierten.
- Das Urteil bedeutet jedoch nicht automatisch, dass Trumps umstrittene Einschränkungen des Geburtsrechts auf Staatsbürgerschaft («birthright citizenship») sofort in Kraft treten.
Die konservative Mehrheit des Gerichts liess ausdrücklich offen, ob diese Massnahme weiterhin landesweit blockiert bleibt.
Trumps Anordnung würde Kindern, die in den USA geboren wurden, aber deren Eltern sich illegal im Land aufhalten, das automatische Recht auf US-Staatsbürgerschaft verwehren – eine Abkehr von der bisherigen Auslegung des 14. Verfassungszusatzes.

Das Urteil stellt einen juristischen Teilerfolg für Trump dar, bringt aber weiterhin Unsicherheit für betroffene Familien und könnte zu weiteren gerichtlichen Auseinandersetzungen führen.
Bruch mit verfassungsrechtlicher Praxis
Eine Einschränkung des Geburtsortsprinzips wäre ein weitreichender Bruch mit der bisherigen verfassungsrechtlichen Praxis und könnte jährlich zehntausende Neugeborene betreffen. Trumps Anordnung sieht vor, die automatische Staatsbürgerschaft für in den USA geborene Kinder nur dann anzuerkennen, wenn mindestens ein Elternteil US-Staatsbürger oder Inhaber einer permanenten Aufenthaltserlaubnis («Green Card») ist. Mehr als 150'000 Neugeborene jährlich würden dadurch nach Schätzungen der Kläger ihre US-Staatsbürgerschaft verlieren.
Mehrere Bundesrichter in Maryland, Washington und Massachusetts hatten Trumps Anordnung mit einstweiligen Verfügungen blockiert. Sie argumentierten, dass das Dekret gegen den 14. Verfassungszusatz verstosse, der 1868 nach dem Bürgerkrieg ratifiziert wurde und besagt, dass «alle Personen, die in den Vereinigten Staaten geboren oder eingebürgert wurden und ihrer Gerichtsbarkeit unterstehen, Bürger der Vereinigten Staaten sind».
Die Trump-Administration legte daraufhin eine Notfallbeschwerde beim Supreme Court ein. Sie fordert nicht nur die Aufhebung der landesweiten gerichtlichen Blockaden, sondern auch eine Grundsatzentscheidung, dass Bundesrichter keine national geltenden Verfügungen («universal injunctions») mehr erlassen dürfen.
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