Der Ausschluss der Gästefans beim Derby zwischen Hannover und Braunschweig führt nur dazu, dass die Proteste sich gegen die Politik richten. Die Polizei fährt Wasserwerfer auf, die Fans werfen Pyrotechnik, das Spiel wird unterbrochen. Am Ende jubelt niemand. Nur Nürnberg in Münster und da weiß niemand, warum.
Hannover 96 - Eintracht Braunschweig 1:1 (0:0)
Rückschlag im aufgeheizten Prestigeduell: Hannover 96 hat es verpasst, sich in der Spitzengruppe der 2. Fußball-Bundesliga festzusetzen. Im mehrfach unterbrochenen Niedersachsenderby kamen die Hannoveraner zu Hause gegen den Außenseiter Eintracht Braunschweig nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus.
Das Team von Trainer André Breitenreiter liegt nun fünf Punkte hinter einem direkten Aufstiegsplatz, Josh Knight (90.+3) rettete zumindest einen Zähler. Lino Tempelmann (77.) hatte den Tabellen-16. in Führung gebracht. Fans der Gastgeber warfen in der ersten Halbzeit zuerst Pyrofackeln, wenige Minuten später flogen auch Tennisbälle aus den Zuschauerrängen auf der Gegengerade auf den Rasen. Zwischendurch präsentierten sie auch ein Banner mit Fadenkreuz und einem Abbild von Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens.
Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck ließ das Spielgeschehen jeweils ruhen, bis die Objekte wieder geräumt waren. Die Unterbrechungen beeinflussten auch das sportliche Niveau negativ. In einer zerfahrenen Partie hatte Nicolo Tresoldi noch die beste Chance per Kopf, scheiterte aber an Braunschweigs Torhüter Ron-Thorben Hoffmann.
Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der Außenseiter als aktivere Mannschaft. Ex-Nationalkeeper Ron-Robert Zieler musste gleich mehrmals eingreifen. Kurz darauf musste Eintracht-Spieler Sven Köhler nach einem Zusammenprall mit einer Trage vom Feld gebracht werden, anschließend ließ Tempelmann die Braunschweiger Anhänger mit seinem sehenswerten Schuss jubeln - Hannover schlug spät zurück.
Die 96-Anhänger protestierten mit den Aktionen in der ersten Hälfte gegen den Teilausschluss der Gästefans, der nach verschiedenen Ausschreitungen in der Vergangenheit gegen die Braunschweiger verhängt wurde. Die organisierte Fanszene der Eintracht boykottierte das Derby geschlossen, es wurden nur rund 800 Tickets für den Auswärtsblock verkauft. Die Hannoveraner Fans solidarisierten sich.
Preußen Münster - 1. FC Nürnberg 0:1 (0:0)
Miroslav Klose hat mit dem 1. FC Nürnberg die Minimalchance auf einen Aufstieg gewahrt. Der Club gewann am 25. Spieltag bei Abstiegskandidat Preußen Münster dank eines späten Treffers mit 1:0 (0:0) und rückte wieder bis auf sechs Punkte an die direkten Aufstiegsränge heran. Lukas Schleimer (82.) traf für die eigentlich unterlegene Mannschaft von FCN-Trainer Klose zum Sieg. Münster verpasste derweil trotz eines kämpferischen Auftritts einen wichtigen Erfolg im Abstiegskampf, der Vorsprung auf die direkten Abstiegsränge beträgt weiterhin vier Punkte.
In einer zerfahrenen und ereignisarmen ersten Halbzeit hatte Julian Justvan (30.) für Nürnberg die beste Chance, bei einem direkten Freistoß traf er den Pfosten. Erst nach der Pause nahm die Partie zunehmend an Fahrt auf, mit klaren Vorteilen für Münster. Auch David Kinsombi (57.) scheiterte jedoch am Aluminium - und an FCN-Torwart Jan Reichert. Schleimers Treffer nach starker Vorarbeit von Stefanos Tzimas fiel aus dem Nichts.
In der 90. Minute erhielt Münster zunächst einen Handelfmeter. Bei einem Freistoß von Marc Lorenz bekam Caspar Jander den Ball im Strafraum an den angelegten Ellbogen. Nach Ansicht der Videobilder nahm Schiedsrichter Lars Erbst seine Entscheidung aber wieder zurück.
Jahn Regensburg- SC Paderborn 0:0 (0:0)
Der SC Paderborn ist im Rennen um die Aufstiegsplätze beim Tabellenletzten gestolpert. Bei Jahn Regensburg kam das Team von Trainer Lukas Kwasniok nicht über ein 0:0 hinaus. Damit verpasste der SCP den Sprung auf einen Aufstiegsplatz. Zwar waren die Ostwestfalen über weite Strecken das spielbestimmende Team, an den clever verteidigenden Regensburgern bissen sie sich jedoch die Zähne aus. Dem Jahn indes hilft das Remis im Abstiegskampf kaum weiter, mit 16 Punkten steht der Klub weiterhin abgeschlagen am Ende der Tabelle.
Im Jahnstadion war Paderborn in der Anfangsphase die überlegene Mannschaft. Weil Regensburg die Gäste aber hoch presste, tat sich der SCP zunehmend schwer, ins letzte Drittel zu kommen - der Unterhaltungswert der Partie blieb wegen fehlender Torchancen überschaubar.
An der Spielstatik änderte sich im zweiten Abschnitt zunächst kaum etwas. Paderborn erhöhte auf einem schwer zu bespielenden Platz sukzessive den Druck, wusste mit dem Ballbesitz aber nur wenig anzufangen. Die Gastgeber blieben in der Abwehrarbeit konzentriert, in der 82. Minute traf Christian Kühlwetter bei einer der seltenen Offensivaktionen des Jahn nur die Latte.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke