Zum siebten Mal wird der gemischte Team-Wettbewerb im Skispringen bei Weltmeisterschaften ausgetragen, bislang eine deutsche Domäne. Doch nach Bronze bei der Premiere und anschließend fünf Triumphen in Folge gibt es dieses Mal eine herbe Enttäuschung: Das DSV-Team geht leer aus.

Andreas Wellinger klopfte enttäuscht Katharina Schmid ab, auch Selina Freitag und Philipp Raimund standen bedröppelt im Regen: Die famose Gold-Serie der deutschen Skispringer im Mixed-Team ist jäh gerissen, mit Platz vier ging das DSV-Quartett sogar erstmals in der WM-Geschichte gänzlich leer aus. "Für den Moment ist es blöd, du willst nie als Vierter heimgehen", sagte Wellinger drei Tage nach seiner überraschenden Silber-Medaille von der kleinen Schanze.

Wellinger, Schmid, Freitag und Raimund zeigten auf der Großschanze von Trondheim zu viele Fehler, die Konkurrenz war zu stark. Schon nach dem ersten Durchgang lag das DSV-Quartett auf Rang vier, am Ende fehlten mit 899,0 Punkten umgerechnet gut vier Meter zum Podest. Gold ging an Norwegen (1020,4) vor Olympiasieger Slowenien (959,3) und Österreich (906,8).

Ein starker letzter Sprung von Wellinger auf 139,0 Meter ließ das DSV-Quartett noch einmal hoffen - doch Jan Hörl konterte, segelte ebenfalls auf 139,0 Meter und sicherte den ÖSV-Adlern Rang drei. "Ich wusste, dass ich eine Mega-Bombe zünden muss. Ich hätte zwei davon machen müssen, dann wären wir zur Siegerehrung gegangen", sagte Wellinger in der ARD.

Damit droht dem Deutschen Skiverband (DSV) die erste WM ohne Gold seit 16 Jahren. Das Mixed galt als größte Chance, Titelverteidiger Deutschland hatte dort zuletzt fünfmal in Folge Gold geholt. An den letzten vier WM-Tagen ruhen die Hoffnungen vor allem auf Kombinierer Vinzenz Geiger im Einzel oder mit dem Team. "Wenn man keine Medaille gewinnt, ist man immer enttäuscht", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher: "Es gibt ein paar positive Dinge und ein paar negative. Die positiven: Wellinger und Raimund haben die Schanze geknackt."

Hinter Norwegen entbrennt der Kampf

Auch Schmid war traurig, zumal sie bei ihrer vielleicht letzten WM die mögliche achte Goldmedaille ihrer Karriere und damit einen deutschen WM-Rekord verpasste: "Die Spur wurde bei dem Regen ein bisschen ruppig, das macht es mir natürlich noch schwerer."

Youngster Raimund rechtfertigte derweil mit einem starken zweiten Sprung auf 138,0 Meter seine Aufstellung. Der 24-Jährige hatte den Vorzug gegenüber Karl Geiger erhalten, der WM-Vierte vom kleinen Bakken war mit der Großschanze im Training nicht zurechtgekommen. Geiger feuerte ebenso wie Ersatzfrau Agnes Reisch das DSV-Team als Edelfan an.

Und es ging hoffnungsvoll los: Nach Schmids gutem ersten Sprung auf 111,5 Meter lag Deutschland auf Rang zwei, nach Raimund (125,0) und Freitag (123,0 mit mehr Anlauf) noch auf Platz drei. Als Wellinger nicht über 125,5 Meter hinauskam, stand zur Halbzeit nur Position vier - schon da war klar, dass hinter Norwegen drei Nationen um zwei Medaillen kämpfen.

Nach der Pause landete Schmid bei 109,0 Meter, ehe Raimund mit einem Traumsprung auf 138,0 Meter Hoffnungen weckte. Freitag (120,5) hielt das Team im Rennen - am Ende schauten alle auf Schlussspringer Wellinger, dessen starker Satz nicht reichte.

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