Nach der enttäuschenden WM in Lenzerheide tritt der Biathlon-Bundestrainer für Außenstehende vollkommen überraschend zurück. In einem Interview gewährt Biathlet Philipp Horn nun Einblicke in den DSV und spricht über tiefe Gräben, die nicht mehr zugeschüttet werden konnten.

Biathlet Philipp Horn sieht "Spannungen zwischen Trainer und der sportlichen Leitung" als Grund für den überraschenden Rücktritt von Uros Velepec. "Es gab da einfach Differenzen, die beide Seiten nicht klären konnten. Wir haben uns auch schon gedacht, dass es eventuell sein kann, dass er nach der Saison sagt: Das war seine letzte. Aber ich hätte auf gar keinen Fall gedacht, dass es noch in dieser Saison passiert", sagte Horn im Interview mit "Münchner Merkur/tz".

Männer-Bundestrainer Velepec und der Deutsche Skiverband (DSV) hatten sich nach der WM in Lenzerheide mit sofortiger Wirkung getrennt. Als Nachfolger übernahm Tobias Reiter, der erstmals beim Weltcup in Nove Mesto in der Verantwortung steht.

Sportdirektor Felix Bitterling sei jemand, führte Horn aus, "der auf jeden Fall jetzt schon an die nächsten Jahre denkt, was auch absolut richtig ist, und ich hatte nicht das Gefühl, dass wir trainingstechnisch auf dem richtigen Weg sind. Er sucht nach Ansätzen, wie man das Ganze verbessern kann. Und ich würde sagen, seine Ideen waren nicht kompatibel mit der Trainingsphilosophie, von der Uros überzeugt ist. Das sind beides starke Persönlichkeiten mit eigenen, in dem Fall wohl unterschiedlichen Ansichten".

Die deutschen Männer sieht Horn derzeit im Vergleich zu den Topnationen weit weg von der Spitze. "Man muss leider sagen, die großen Teams - Frankreich, Norwegen - sind einfach besser, und es muss für uns alles absolut perfekt laufen, dass wir dagegenhalten und sie an einem guten Tag auch schlagen können", sagte er. Bei der WM hatte es nur Bronze für die Männer-Staffel gegeben.

Auch im Nachwuchs hat Horn ein "großes Problem" im Männer-Bereich ausgemacht. "Die nächste Generation hat leistungsmäßig noch einen ganz gehörigen Abstand nach vorne. Und ich habe nicht das Gefühl, dass sie im Vergleich zur letzten Saison bedeutend näher gekommen ist", sagte er. Er hoffe, dass "ein Leistungssprung passiert, ansonsten wird es nach Olympia dunkel".

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