Wäre Johannes Kläbo eine Nation, würde er im Medaillenspiegel eine hervorragende Rolle spielen. Der Norweger ist schon jetzt der große Star dieser Heim-WM. Mittlerweile ist der Langläufer bei fünf Goldmedaillen angekommen, aber das ist noch nicht das Ende.
Johannes Hösflot Kläbo ergriff weit vor dem Ziel eine Norwegen-Fahne, dann genoss er den Jubel von 40.000 tobenden Fans: Mit einer weiteren Machtdemonstration hat der Skilanglaufstar sein schon fünftes Gold der WM in Trondheim geholt. Die deutsche Staffel kam zwei Jahre nach dem Gewinn von Bronze nicht über den achten Rang hinaus. "Kläbo ist ein Künstler auf Schnee, das ist beeindruckend", sagte DSV-Teamchef Peter Schlickenrieder über den Mann des Tages. Bei tosendem Wind holte der Norweger den 14. Titel seiner Karriere, damit ist er der erfolgreichste Skilangläufer der WM-Geschichte.
Bislang hatte sich Kläbo den Rekord mit seinem Landsmann Petter Northug geteilt. "Ich lebe hier meinen Traum, ich genieße jeden einzelnen Moment", hatte der 28-Jährige schon vor dem Start gesagt. Fünfmal Gold bei nur einer Nordisch-WM hatte zuvor einzig die russische Langläuferin Jelena Wälbe geschafft - 1997, ebenfalls in Trondheim. Am Samstag kann Kläbo über 50 Kilometer sogar Titel Nummer sechs nachlegen.
Das deutsche Team aus Florian Notz, Albert Kuchler, Friedrich Moch und Janosch Brugger begann stark: Beim ersten Wechsel lag es auf Rang drei, Kuchler fiel anschließend aber auf Platz acht zurück. Moch und Schlussläufer Brugger konnten an der Position nichts mehr ändern. "Ganz zufrieden sind wir nicht. Wir haben gehofft, dass es ein bisschen weiter nach vorne geht", sagte Schlickenrieder.
Wie es geht, zeigte die Schweiz: Im Sprint um Silber kochte Valerio Grond überraschend den Schweden Edvin Anger ab. "Die Schweizer sind eigentlich unsere Kragenweite. So ein Ergebnis richtet auch uns auf", sagte Schlickenrieder. Gefeierter Held im Granasen-Skizentrum war aber Kläbo, der nach 4x7,5 Kilometern und der Vorarbeit von Erik Valnes, Martin Löwström Nyenget und Harald Östberg Amundsen im Ziel einen satten Vorsprung hatte. Für Norwegen war es der 13. Staffel-Sieg in Folge und der 17. bei den vergangenen 18 Weltmeisterschaften.
Und nicht nur das: Als Land wäre Kläbo jetzt Siebter im ewigen Medaillenspiegel. Den Allzeit-Rekord von 18 Titeln durch seine Landsfrau Marit Björgen wird er aber zumindest in Trondheim nicht mehr einholen können. Ob Kläbo am Samstag aber erst einmal den "Sechserpack" schnürt? "Ich hoffe, dass das irgendjemand verhindern kann", sagte Moch: "Es gibt andere Norweger, mit denen man sich besser unterhalten kann."
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