Borussia Dortmund hat das Hinspiel im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Barcelona mit 0:4 vergeigt, und mit allergrößter Wahrscheinlichkeit bedeutet die krachende Niederlage das Aus in diesem Wettbewerb. In Dortmund hatten sie vor der Partie vermutlich die heimliche Hoffnung gehegt, mit einem anständigen Auftritt gegen die Mannschaft von Hansi Flick die Chancen auf das Halbfinale zu wahren. Eine knappe Niederlage vielleicht oder ein hart erkämpftes Unentschieden – dann wäre im Rückspiel in Dortmund alles drin gewesen. Schließlich hatte die Formkurve mit zwei Siegen in Folge in der Bundesliga leicht nach oben gezeigt.
Doch der Auftritt im alten Olympiastadion von Barcelona lässt keine wilden Träume zu. Der Gegner war mindestens eine Nummer zu groß. Dass die Dortmunder es mit ihren schwankenden Leistungen überhaupt ins Viertelfinale schafften, ist verwunderlich genug. Auf internationaler Ebene ist der BVB im Mittelmaß angekommen, nachdem er im vergangenen Jahr noch das Finale erreicht hatte.
Die Zweifel am BVB wachsen
Das Problem ist, dass der Mannschaft von Niko Kovac der gleiche Abstieg in der Bundesliga droht. Aktuell steht sie auf dem achten Tabellenplatz, der Rückstand auf Mainz und den vierten Rang beträgt fünf Punkte. Die Qualifikation für die Königsklasse in der nächsten Saison zu schaffen, wird schwer. Dazu bräuchte es eine Siegesserie, die aber Leistungskonstanz voraussetzt und den Willen, die Saison zu retten. Es ist ja möglich, und grundsätzlich verfügt die Mannschaft über die Qualität.

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Nach dem Auftritt am Mittwochabend bleiben die Zweifel aber groß. Einmal mehr haben viele Dortmunder Profis auf dem Rasen weit unter ihren Möglichkeiten gespielt. Nur Kapitän Emre Can und Torwart Gregor Kobel erreichten Normalform, der Rest fiel ab. Fehlpässe, mangelnde Defensivarbeit und schwaches Zweikampfverhalten – so kann man ein europäisches Spitzenteam, das zudem noch richtig gut in Form ist, nicht schlagen beziehungsweise überhaupt mit ihm mithalten.
Bei der Fehlersuche auf den Trainer und die Umstellung auf eine Viererkette zu zeigen, zielt am Problem vorbei. "Damit hat es nichts zu tun. Es ist keine Systemfrage. Es ist die Frage, ob jeder bereit ist, an die Schmerzgrenze zu gehen", analysierte Kapitän Emre Can nach dem Schlusspfiff angefressen.
Trainer können sich nicht aufs Team verlassen
Die Mannschaft bleibt weiterhin ein launischer Haufen, auf den sich kein Trainer verlassen kann und der seinen Abwärtstrend fortsetzt. Edin Terzic kostete diese Sauhaufen-Attitüde den Job, obwohl er es ins Finale der Champions League geschafft hatte. In der Bundesliga hatte sich Dortmund unter Terzic nur ganz knapp für die Königsklasse qualifiziert. Nuri Sahin hielt es nur sieben Monate aus, der Trainer-Novize war mit dem schwierigen Team von Anfang an überfordert. In der Bundesliga stürzte er zwischendurch auf den elften Platz ab.
In Dortmund müssen sie jetzt aufpassen, dass die Krise nicht zum Dauerzustand wird. Das kann schnell gehen. Verpasste Champions-League-Qualifikationen lassen die Einnahmen schrumpfen, was sich auf die Qualität des Kaders auswirkt. Der BVB wäre nicht der erste Verein, der sich selbst klein macht.
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