Borussia Dortmund wird vom FC Barcelona phasenweise hergespielt und hat nach dem 0:4 (0:1) im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League kaum noch Chancen auf den Einzug in Halbfinale. Das Rückspiel am Dienstag dürfte eher dazu dienen, sich anständig aus der Königsklasse zu verabschieden.
Wie konnte es dazu kommen, dass der BVB in Barcelona so chancenlos war? „Wir haben kein gutes Spiel gemacht, waren schlampig in den Zweikämpfen und haben einfache Fehler gemacht. Auf diesem Niveau werden die hammerhart bestraft“, analysierte Kapitän Emre Can bei DAZN eine Partie, die seine Mannschaft nur in einer Phase vor der Halbzeitpause halbwegs unter Kontrolle hatte. Die wenigen Dortmunder Chancen, es gab sie auch nach dem Wechsel, blieben jedoch ungenutzt.
Barcelonas aufregende Offensive um Raphinha, Lamine Yamal und den zweifachen Torschützen Robert Lewandowski stellte den Gegner hingegen immer wieder vor große Probleme. Diese hätten mit mehr Körperlichkeit gemindert werden können, monierte Can und wurde deutlich: „Barcelona war heute ein anderes Level. Die haben gute Kicker, aber das kann man besser verteidigen. Da muss es auch mal knallen, heute hat es nicht geknallt.“
So sah es auch Torwart Gregor Kobel, der gerade in der Anfangsphase etliche Paraden gezeigt hatte, bei den Gegentoren aber machtlos war. „Natürlich musst du gegen Barcelona verteidigen, aber wir haben es ihnen zu einfach gemacht“, sagte der Schweizer: „Wenn du hier mit einem 0:2 oder 1:3 nach Hause gehst, sieht die Situation anders aus. Es wäre mehr möglich gewesen, auch an solch einem Tag. Das Resultat ist super frustrierend.“
Und was sagt der Trainer dazu? Auch lange nach den Statements der Spieler gab es von Niko Kovac nichts zu hören und sehen. DAZN-Moderatorin Laura Wontorra, die mit Ex-Nationalspieler Sami Khedira durch die Sendung führte, wiederholte mehrfach, dass sie auf den Coach warten würden („Der hält wohl eine lange Kabinenansprache“). Wontorra gab in die Werbung, die Redaktion zeigte die Highlights des anderen Spiels, spielte einen Trailer ein, doch von Kovac keine Spur.
„Die haben uns hier fast schon den Strom abgestellt“
Um 23.30 Uhr stand er dann doch noch bereit. Er habe sich noch ein paar Szenen anschauen müssen, entschuldigte er sich. „Wir haben klar und verdient verloren“, analysierte der Trainer deutlich: „Es war viel Stückwerk, wir hatten keine Ruhe in unseren Aktionen. Die Gegentore fielen nach einer Standardsituation und durch Konter, das ist definitiv zu viel. Wir haben die Sachen schlecht verteidigt.“
Dann nahm er seinen Mittelstürmer ins Gebet. Serhou Guirassy hatte Ende der ersten Halbzeit drei Torchancen, schlug dabei aber zweimal Luftlöcher und traf den Ball erst gar nicht. „Das sind Szenen, die auf diesem Niveau den Unterschied machen“, befand Kovac, der nun zum Duell der Verlierer reist. Samstag tritt der BVB in der Bundesliga beim FC Bayern an, der am Dienstag sein erstes Viertelfinale gegen Inter Mailand 1:2 (0:1) verloren hatte.
Laura Wontorra atmete jedenfalls auf. „Die haben uns hier fast schon den Strom abgestellt“, sagte sie: „Wir sind, glaube ich, die Letzten die hier im Stadion arbeiten.“
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