Es ist schon eine Weile her, als die Tour de France letztmals in Deutschland Station gemacht hat. Nun will ein Verein um den ehemaligen Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping für eine Rückkehr des größten Radrennens der Welt im Jahr 2030 sorgen. Ideen für mögliche Etappenorte gibt es schon.
13 Jahre nach dem bislang letzten Stopp der Tour de France in Deutschland soll das größte Radsport-Etappenrennen der Welt 2030 in Ostdeutschland gestartet werden. Dieses Projekt des neu gegründeten Vereins "Grand Depart Allemagne" wurde von der Bundeshauptversammlung von German Cycling (ehemals Bund Deutscher Radfahrer) mit überwältigender Mehrheit angenommen und die Unterstützung dafür zugesichert.
"Es soll ein Big Bang für die Region werden", sagte Rudolf Scharping, seit dem vergangenen Wochenende Ehrenpräsident von German Cycling, bei der Präsentation in Leipzig.
Im 40. Jahr der Deutschen Einheit soll der Tour-de-France-Start mit drei Etappen auch mit Blick auf eine gemeinsame europäische Zukunft gelingen. Die erste Etappe könnte von Dresden nach Gera über die Erzgebirgsregion mit der legendären Steilen Wand von Meerane als Symbolort der früheren Friedensfahrt führen. Eine Idee für den zweiten Tagesabschnitt ist ein Zeitfahren von Halle nach Leipzig. Eine dritte Etappe könnte von Erfurt nach Magdeburg führen.
Einnahmen von bis zu 200 Millionen Euro?
Die Kosten würden sich nach derzeitigem Stand auf rund 20 Millionen Euro belaufen. Die Organisatoren rechnen im Gegenzug mit Einnahmen für die Regionen durch Tourismus in Höhe von 150 bis 200 Millionen Euro. Thomas Hofmann, Präsident des Sächsischen Radfahrer-Bunds, betonte, dass man die Finanzierung in erster Linie mit Partnern aus der Wirtschaft und anderen Sponsoren stemmen wolle.
Dabei hofft man auch auf den in Leipzig ansässigen Fußball-Bundesligisten RB Leipzig, dessen Hauptgeldgeber mit Red Bull bereits ein großes Radsportteam sein Eigen nennt. Die öffentliche Hand, vor allem aber die Sportförderung, sollen darunter nicht leiden.
Der Verein "Grand Depart Allemagne" hat nach eigenen Angaben schriftliche Absichtserklärungen der drei Ministerpräsidenten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zur Unterstützung vorliegen. Ein nächster Schritt ist, das Projekt dem Tour-de-France-Veranstalter Amaury Sport Organisation (ASO) vorzustellen und in konkrete Verhandlungen einzusteigen.
Scharping sieht das Vorhaben mit einer aussichtsreichen Chance, da die ASO schon jahrelang die Deutschland-Tour organisiert, aber auch die großen Rennen in Frankfurt und Hamburg durchführt. Die ersten Gespräche sollen bis zum Sommer über die Bühne gehen.
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