Die große Ära im deutschen Frauen-Handball hat sie entscheidend mitgeprägt. Grit Jurack war als wurfgewaltige Halbrechte mit dabei, als die Nationalmannschaft 1997 und 2007 bei den Weltmeisterschaften jeweils die Bronzemedaille einheimste. Es war das letzte große Hallo auf globaler Bühne. Denn seither warten die besten Ballwerferinnen des Landes auf eine Topplatzierung unter den ersten Drei.

Nun bieten sich gerade für Juracks Nachfolgerinnen einmalige Möglichkeiten, die lange Leidenszeit zu beenden. Bei der WM im eigenen Land sind sie mit sechs Siegen aus sechs Spielen souverän ins Viertelfinale eingezogen. Ein Erfolg zum Auftakt der K.-o.-Runde am Dienstag (17.15 Uhr, ZDF) gegen Brasilien würde endlich wieder die Chance auf das Erringen von Edelmetall ermöglichen – und der Sportart hierzulande einen Schub verleihen.

Dass die Partie gegen die Südamerikanerinnen um die 44 Jahre alte ehemalige Welthandballerin Alexandra do Nascimento die erste im Free-TV sein wird, stört aber Jurack massiv. „Ich finde es zum Kotzen, dass im frei empfangbaren Fernsehen in Deutschland Fußball-Mist aus der 4. Liga gezeigt wird, anstatt die Vor- und Hauptrunde einer Heim-WM im Handball“, sagte die deutsche Rekordnationalspielerin (306 Einsätze) dem Sportinformationsdienst. Dadurch werde die WM nichts Nachhaltiges bewirken.

„Mit Brasilien kommt jetzt ein richtiges Brett“

Das Dilemma hat allerdings niemand im Lager des Deutschen Handballbundes (DHB) zu verantworten. Die Übertagungsrechte an der WM wurden bereits 2018 vom Weltverband verkauft. Die Vermarktungsagentur Sportfive schlug seinerzeit zu, die Rechte wurden dann an den Streamingdienstleister Sporteurope.tv weitergegeben. Dort waren bislang alle deutschen Spiele zu sehen. Ab dem Viertelfinale steigen nun die Öffentlich-rechtlichen Sender ein.

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Ungeachtet des TV-Ärgers verweist Jurack, die beim bislang letzten deutschen Medaillengewinn 2007 Torschützenkönigin des Turniers wurde, aber auf die großen Möglichkeiten im wegweisenden Duell am Dienstagabend. „Mit Brasilien kommt jetzt ein richtiges Brett. Die Brasilianerinnen spielen anders, sie sind physisch sehr stark und spielen körperbetont“, sagte die 48-Jährige.

Es bestehe die Gefahr, „dass es nach einer geilen Vor- und Hauptrunde jetzt ganz schnell zu Ende sein könnte. Jetzt, wenn es richtig losgeht, zeigt sich, ob die Mannschaft im Vergleich zu den letzten Jahren gewachsen und auch zusammengewachsen ist.“

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