Eines der schönsten Tore der Saison hinterließ selbst im Kollegenkreis Verblüffung. HSV-Profi Nicolai Remberg jedenfalls gestand nach dem sensationellen Hackentreffer von Abwehrchef Luka Vuskovic zum zwischenzeitlichen 2:1 beim 3:2-Sieg über Werder Bremen offen ein, dass er auf dem Feld mehr als baff gewesen war. „Ich konnte nicht mal jubeln, weil ich dachte: Wie geht das denn? Was macht der denn?“, erklärte er bei DAZN. „Ich sage immer: Der ist gezüchtet. Er ist unglaublich.“

Woche für Woche begeistert der 18 Jahre alte Vuskovic als zentraler Mann der Dreier-Abwehrkette die Mitspieler und Fans des Hamburger SV gleichermaßen. Er schoss nicht nur im September das erste Bundesligator nach dem Aufstieg beim 2:1 über Heidenheim, sondern etablierte sich auch in Rekordzeit als wegweisende Stütze im Ensemble des HSV. Dass er nun auch noch Traumtore wie das am Sonntagnachmittag erzielen kann, ist für einen recht kantigen Innenverteidiger mit dem Gardemaß von 1,93 Metern mehr als ungewöhnlich.

Dass Vuskovic überhaupt beim Traditionsklub aus der Hansestadt gelandet ist, dürfen sie dort noch immer als großen Coup feiern. Für eine Leihgebühr von einer Million Euro wechselte der Hochbegabte Ende August von Tottenham Hotspur nach Hamburg – weil er zum Klub eine mehr als enge Bindung hat. Den Aufstieg beim 6:1 daheim gegen Ulm erlebte er im Mai auf der Tribüne des Volkparkstadions hautnah mit seinem dopinggesperrten Buder Mario mit. Danach stand für ihn fest: Wenn es erneut zu einer Leihe kommen sollte, möchte er nur zum HSV.

Familienehre wird fortgesetzt

Tottenham hatte Vuskovic schon im Sommer 2023 für elf Millionen Euro von Hajduk Split gekauft und danach dreimal verliehen: Zunächst an den polnischen Erstligaklub Radomiak, dann an Westerlo/Belgien und nun zum HSV, wo er mit einem Marktwert von 18 Millionen Euro wertvollster Spieler im Kader ist – und eigentlich zu gut für den Klub.

Aber weil sich der HSV während des gesamten Dopingverfahrens hinter Bruder Mario gestellt und ihm sogar nach dem Ablauf der vierjährigen Sperre ab November 2026 einen neuen Vertrag gegeben hatte, zeigte sich auch der sechs Jahre jüngere Bruder beeindruckt über diese für den Profisport eher ungewöhnliche soziale Wärme.

Er wollte seinen Teil dazu beitragen und spielt nun für mindestens eine Saison in Hamburg. Und vielleicht wird daraus sogar noch mehr: Denn der große Traum im Hause Vuskovic sieht so aus, dass die kroatischen Brüder liebend gern noch einmal zusammen für den HSV auflaufen würden.

Wie eng die Bindung ist, zeigte sich auch im Nordderby. Beim Jubel nach dem 2:1 deutete Luka Vuskovic auf ein Tattoo auf dem Unterarm, das ihn und Mario darstellt: „Das ist für meinen Bruder, aus Respekt zu ihm. Für mich ist es das Lieblingstor meiner Karriere.“

Neben dem Erzielen wunderschöner Treffer verrichtet Luka Vuskovic vor allem aber sein Kerngeschäft auf beeindruckende Art und Weise: Mit einer Quote von 66,7 Prozent gewonnener Zweikämpfe liegt er in dieser Statistik ligaweit auf Platz vier hinter Jeff Chabot (71,6 Prozent; VfB Stuttgart), Danilho Doekhi (69,6 Prozent; Union Berlin) und Willi Orban (67,0 Prozent; RB Leipzig).

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Dass er wie beim 2:1 gegen Bremen zudem die feine Klinge der Sportart beherrscht, ist auch Folge eines etwas ungewöhnlichen Trainings: Teqball. Er übe das Fußballspielen auf einer gewölbten Tischtennisplatte immer mit Mitspieler „Rambo“ Remberg. „Ich spiele fast jeden Tag Teqball mit ‚Rambo‘. Das hat in diesem Moment geholfen“, so Vuskovic über das sensationelle Hackentor, das er nach einer scharfen Flanke von Fabio Vieira artistisch erzielt hatte.

Wie Bruder Mario von 2021 bis 2022 läuft auch Luka Vuskovic mit der Trikotnummer 44 auf – und setzt so quasi die Familienehre in Hamburg fort. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Dieses Trikot zu tragen, ist etwas Besonderes“, meinte er. „Ich hoffe, dass Mario so schnell zurückkommt wie möglich.“

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