Auch am Tag nach der WM-Auslosung samt Kniefall des Fußball-Weltverbandes vor dem zu YMCA schwofenden US-Präsidenten, wurde der Fußballfan nicht verschont. Zumindest hier in Deutschland. Denn dort erlebte er umgehend die nächste Kapitulation – die vor dem FC Bayern, unterzeichnet in der baden-württembergischen Landesmetropole Stuttgart.
Dort traten die Bayern am Samstag beim heimischen VfB an. In den Vorberichten wurde Hoffnung geschürt, dass dies der Tag werden könnte, an dem es den Rekordmeister vielleicht endlich mal erwischen könnte. Da war zum einen die Bilanz des VfB, der diese Saison alle seine Heimspiele gewonnen hatte. Zum anderen gab es die zuletzt zumindest nicht mehr ganz so rasanten Auftritte des Gegners, die knappen Siege im Pokal bei Union Berlin und gegen den FC St. Pauli waren ungewohnt mühsam.
Und dann war da ja noch die Aufstellung in Stuttgart. Wer sie las, musste endgültig glauben, dass selbst die Bayern ein bisschen Spannung ganz gut fänden. Torwart Neuer auf der Bank, Stürmer-Star Kane auf der Bank – und das in einem mutmaßlichen Spitzenspiel. Man kann das merkwürdig finden, vielleicht sogar arrogant – das ist letzten Endes aber egal, da Trainer Kompany alles richtig gemacht und dem VfB eine Beerdigung erster Klasse organisiert hat. 0:5 im eigenen Stadion – du liebes Lieschen ...
Die Erkenntnisse aus Stuttgart
- Selbst gegen mutmaßlich starke nationale Gegner scheint es egal, wen die Bayern aufs Feld schicken.
- Harry Kane muss in der Bundesliga nicht in der Startelf stehen, um einen Hattrick zu erzielen. Es reicht völlig, ihn für die letzte halbe Stunde einzuwechseln.
- Mit zwölf Siegen, einem Unentschieden und einer Tordifferenz von +40 hat der FC Bayern nach 13 Spieltagen die beste Bilanz der Bundesliga-Geschichte. Auch die 49 Treffer zu diesem Zeitpunkt bedeuten eine neue historische Bestmarke.
- Bundestrainer Julian Nagelsmann sollte sich vor dem ersten WM-Spiel der Deutschen im kommenden Sommer vielleicht ein paar Tipps von Kompany in Sachen Einstellung gegen Underdogs einholen. Die Nationalelf spielt nur einmal gegen Curaçao, die Bayern tun das jede Woche.
Das große Ziel in der Bundesliga dürfte nun sein, den eigenen Rekord zu knacken. 2014 feierten die Bayern ihre bislang frühste Meisterschaft, geschehen am 25. März. Um das zu übertreffen, müssten sie diesmal am 27. Spieltag alles klarmachen.
Da es zu dieser Zeit noch etwas kühl sein könnte am Mittelmeer, könnte die anschließende Mannschaftsfahrt ja dieses Mal nach Curaçao statt nach Ibiza gehen. Dort hat es Mitte März behagliche 30 Grad.
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