Hertha BSC baut den aktuell besten Lauf im deutschen Profifußball aus. Sieben Pflichtspielsiege in Folge haben die Berliner nun schon verbucht, eine solche Serie kann kein anderer Klub in den drei höchsten Ligen sein Eigen nennen. Feierte der Zweitligaklub in den vergangenen Wochen mitunter minimalistische Erfolge, wurde im Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern indessen eine regelrechte Gala gefeiert.

„Eigentlich haben wir ihnen den Arsch versohlt“, sagte Doppeltorschütze Luca Schuler recht unverblümt. Ein Satz, der nicht übertrieben war, zumal Hertha noch dreimal Pfosten oder Latte traf. Und so schwärmte Kapitän Fabian Reese: „Das war eine Mannschaft, die herausragend Fußball gespielt hat, schnellen Fußball, direkten Fußball und wo die Mannschaft der Star war, es war einfach verdammt gut gespielt.“

Das Gegenteil traf auf den Gegner zu, der selbst am frühen Dienstagabend große Unterstützung erfuhr. 5000 FCK-Fans hatte die Reise in die Hauptstadt unternommen, letztlich um ihre Mannschaft untergehen zu sehen. Vor allem die Minuten nach dem 1:4 in der zweiten Halbzeit grenzten an Arbeitsverweigerung und Kapitulation. Schon am Wochenende hatten die Pfälzer beim 0:2 in der 2. Liga bei Eintracht Braunschweig ein denkbar schwaches Spiel abgeliefert. Nun tanzten sie unter diesem Niveau noch einmal Limbo.

„Die Leute sollen träumen“, sagt Fabian Reese

„Was wir abgeliefert haben, ist unentschuldbar. Wir können uns nur entschuldigen bei den FCK-Fans“, sagte ein aufgelöster Lauterer Trainer Torsten Lieberknecht, „das war eine Nicht-Leistung, für die ich mich verantwortlich sehe und mich in Grund und Boden schäme“.

Auch Kapitän Marlon Ritter, der das Tor der Gäste geschossen hatte, stellte sich. „Wir haben einfach den Gegner eingeladen, heute Tore zu schießen“, sagte Ritter ob der teils verheerenden Fehler seiner Mitspieler. Er verstehe den Ärger der Fans, die sich „zwei, drei Tage Urlaub nehmen, um hierhin zu fahren“.

Und die Hertha? Ist in der Liga vor dem Heimspiel Sonntag (13.30 Uhr, im Sport-Ticker der WELT) gegen Magdeburg an den Aufstiegsplätzen dran und träumt vom Pokalfinale im eigenen Stadion. Reese: „Die Leute sollen träumen, und ich glaube, es ist auch in Ordnung, dass nach diesen letzten Wochen Euphorie in der Stadt entsteht. Wenn nicht jetzt, wann dann?“

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