Der Däne Oskar Vind kommt zum SC Magdeburg, die Füchse Berlin basteln an einer Verpflichtung von Dika Mem, weitere große Namen werden in der Gerüchteküche gehandelt. Keine Frage, die Handball-Bundesliga könnte in den nächsten Jahren noch attraktiver werden.
„Wenn sich die Namen bestätigen und internationale Stars nicht nur innerhalb der Bundesliga wechseln, finde ich das sehr ansprechend. Es ist eine tolle Werbung für diese Liga, dann wird sie auch weiter dem Prädikat ,Stärkste Liga der Welt‘ gerecht werden“, sagte Magdeburgs Erfolgstrainer Bennet Wiegert in einer Medienrunde.
Er persönlich halte Wettbewerb für gut. „Er lässt mich nicht müde werden. Wir werden schauen und versuchen, mitzuhalten und unseren Weg in diesem Wettbewerb weiter zu finden“, sagte der Coach des Champions League-Siegers und Bundesliga-Tabellenführers.
Für die jungen deutschen Talente könnten die Verpflichtungen der Weltstars jedoch auch ein Problem werden, weiß auch Wiegert. „Vor allem in den sogenannten deutschen Spitzenmannschaften so jung ihren Weg zu finden, ist schwierig, das ist uns allen klar“, sagte der 43 Jahre alte Erfolgstrainer.
Es sei auch eine Philosophiefrage jedes einzelnen Klubs, wie er damit umgehe. „Für junge Talente vor allem vom Juniorenalter den Übergang zum Seniorenbereich in eine vermeintliche international spielende Spitzenmannschaft zu schaffen, wird dadurch sicher nicht einfacher“, betonte der SCM-Trainer. Vielleicht wäre auch eine Auslandsstation ein Weg, um zu reifen. „Ich weiß es nicht“, sagte Wiegert.
Unterdessen sorgte an diesem Dienstag Meister Berlin für Klarheit. Nachdem in den vergangenen Wochen die Gerüchteküche über einen möglichen Wechsel von Weltklassespieler Dika Mem zu den Füchsen Berlin brodelte, hat der Deutsche Meister nun sein Interesse an dem 28-jährigen Franzosen vom FC Barcelona offiziell gemacht. „Ich kann bestätigen, dass es seitens der Füchse ein Interesse an Dika Mem gibt“, sagte Geschäftsführer Bob Hanning. Der 56-Jährige erklärte aber auch: „Fakt ist, es ist gar nichts unterschrieben. Er hat viele Optionen“.
Mehr Geld bei Füchsen Berlin durch Trennung von Kretzschmar
Mem könnte nach seinem Vertragsende in Barcelona 2027 nach Berlin wechseln. So wie auch der dänische Weltmeister und Olympiasieger Simon Pytlick. Dessen Verpflichtung ab 2027 am vergangenen Wochenende klargemacht wurde. Möglicherweise könnte der 24-Jährige aber auch schon im nächsten Sommer kommen. „Wenn wir Pytlick 2026 kriegen können, würden wir das von unserer Seite aus tun. Wenn der Spieler und Flensburg das auch wollen. Ansonsten basteln wir aber natürlich auch an einer Lösung B“, erklärte Hanning.
Die Füchse sind mittlerweile eine attraktive Adresse im Welthandball geworden. „Die Angebote von Topspielern häufen sich gerade bei uns. Wir haben dieses Thema in dieser Form so noch nie erlebt“, sagte Hanning. „Wir könnten ein Real Madrid werden, wenn wir wollten“, ergänzte Trainer Nicolej Krickau. Finanziell wäre das aber nicht zu stemmen und auch nicht erwünscht. Denn die Integration eigener Talente soll weiter fortgeführt werden. „Unsere DNA steht über allem“, so Hanning.
Dennoch könnten die Berliner ihren finanziellen Spielraum in den nächsten Jahren erheblich erweitern. Laut Medienberichten soll ein neuer hoch dotierter Ausrüstervertrag den Verein auf ein anderes Level heben. Zudem wurde der Vertrag mit dem Vermarkter verlängert. „Das gibt uns die nächsten fünf bis sieben Jahre Sicherheit“, sagte Hanning.
Und durch die Trennung von Stefan Kretzschmar und den Abgang des dänischen Nationalspielers Lasse Andersson werden zusätzlich Gelder frei. „Ein Lasse Andersson hat ja bei uns nicht für ein Taschengeld gespielt. Und die Position des Vorstands Sport hat uns ja auch Geld gekostet“, sagte Hanning.
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