Rückkehr in die Startelf, Torschütze, und dann verletzt vom Platz: Robert Glatzel nahm nach dem furiosen Last-Minute-Erfolg des Hamburger SV die Rolle des tragischen Helden ein. Inmitten der besonderen Woche für den Traditionsclub mit drei Heimspielen nacheinander zeigte sich der 31 Jahre alte Publikumsliebling auch enttäuscht darüber, dass er womöglich das Pokalspiel gegen Holstein Kiel und das Nordderby gegen Rivale Werder Bremen verpasst.
„Wäre natürlich schon sehr, sehr bitter“, sagte der Angreifer nach dem 2:1 (1:0) gegen den VfB Stuttgart. Glatzel hatte nach 17 Minuten seinen ersten Bundesliga-Treffer für den HSV gefeiert, musste einige Minuten später angeschlagen den Platz verlassen. Die nächsten beiden Heimspiele im Pokal-Achtelfinale gegen Kiel am Mittwochabend (20.45 Uhr/Sky) und am Sonntag (15:30/DAZN) gegen Werder seien „zwei Riesen-Highlights“.
Daher beschäftigten den zuletzt weniger berücksichtigten Angreifer gemischte Gefühle. Seine Emotionen bewegten sich zwischen „eigentlich sehr, sehr überragend“ und der Hoffnung, dass seine Verletzung nicht „ganz so schlimm ist“. „Ich hoffe, dass es nur so eine Verhärtung ist. Vielleicht eine kleine Zerrung“, fügte der 31-Jährige zum angeschlagenen Oberschenkel hinzu.
Wer stürmt im Nord-Derby?
Trainer Merlin Polzin setzte im bisherigen Saisonverlauf in der Spitze entweder auf Ransford Königsdörffer oder Kapitän Yussuf Poulsen. Der Däne fehlte noch verletzt. Und Glatzel erfuhr einen Tag vor dem Spiel, dass er statt Königsdörffer startet. Das habe ihn selbst etwas überrascht, berichtete er.
Der Plan von Polzin ging auf – nachdem der Club zuvor fünf Spiele sieglos geblieben war. Umso bitterer war die Erkenntnis, als er nach dem Ausfall von Glatzel schnell wieder umplanen musste. „Scheiße“, sei Polzins erste Reaktion gewesen, berichtete der Coach später. „Jetzt müssen wir mal abwarten und untersuchen, was er genau hat“, stellte der HSV-Coach klar.
Ein Sprint sorgt für Furore
An das Nordderby gegen Werder wollte Polzin gleich nach dem aufreibenden Stuttgart-Spiel noch keine Gedanken verschwenden. Die Dimension des ersten Aufeinandertreffens in der Bundesliga seit Februar 2018 musste der Coach ohnehin nicht näher erläutern. Dennoch sagte er: „Natürlich sind wir alle sehr, sehr glücklich mit diesem guten Start in die ganz besondere Woche mit drei Heimspielen infolge.“
Vielmehr erklärte der Trainer, wie viele kleine Geschichten die Partie hatte. Und dachte auch an die Sprint-Show von Fabio Baldé, der nach dem verunglückten Freistoß der Stuttgarter einen großen Anteil am erlösenden Treffer von Fabio Vieira in der vierten Minute der Nachspielzeit hatte. Die offiziellen Radarstationen ermittelten 34,75 Kilometer pro Stunde vom HSV-Eigengewächs. So einen wichtigen Sprint hatte es im Volksparkstadion wohl schon lange nicht mehr gegeben.
Fünf Platzverweise der Hamburger hatte es zu diesem Saisonzeitpunkt wohl auch schon länger nicht mehr gegeben. In der Fairnesstabelle behauptete der HSV seinen Platz als negatives Spitzenteam. Gemeinsam mit Mainz führen die Norddeutschen die Tabelle mit fünf Platzverweisen an. Der junge Norweger Alexander Røssing-Lelesiit hatte in der Schlussphase Gelb-Rot kassiert.
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