Es gibt viele Fakten und Zahlen, die die Extraklasse Luke Littlers verdeutlichen. Dem Betrachter kann angesichts der Rekorde und Bestmarken so schwindelig werden wie den Gegnern des 18-jährigen Jahrhunderttalents. Am Sonntag lieferte der junge Engländer frische Zahlen.

Littler gewann nicht nur die Players Championship Finals in Minehead, er verlängerte beim 11:8 im Finale gegen einen tapfer kämpfenden Nathan Aspinall auch eine schier unglaubliche Serie. Zuerst die Zahlenkette:

  • 112,73
  • 105,33
  • 104,70
  • 103,73
  • 104,38
  • 100.08
  • 104,46
  • 107,15
  • 102,67
  • 107,88
  • 108,48
  • 103,33

Zwölf Werte, die für seine geworfenen Averages stehen. Bei seiner Premiere im vergangenen Jahr war er direkt ins Finale vorgeprescht und hatte damit alle sechs Runden gespielt. Ebenso diesmal – mit dem entscheidenden Unterschied, das Endspiel nach der Niederlage gegen Luke Humphries diesmal auch gewonnen zu haben. Was alle seine zwölf Auftritte bei der WM-Generalprobe eint: ausnahmslos in jedem Match spielte Littler einen Average von mehr als 100 Punkten. Unglaublich.

Mit seinem Triumph hat er nun binnen kürzester Zeit fast alle wichtigen Titel seines Sports gewonnen: neben der Weltmeisterschaft in diesem Jahr die UK Open, das World Matchplay, den World Grand Prix und den Grand Slam of Darts. 2024 hatte er sich bereits den Sieg in der Premier League gesichert und bei den World Series Finals gesiegt. Von den Major-Events fehlen ihm in seiner Titelsammlung nun nur noch drei Turniere. Noch einmal zur Erinnerung: Littler spielt erst sein zweites Jahr auf der Profitour.

„Ich kann das hier jetzt von der Liste nehmen“, sagte Littler, der bereits wenige Sekunden nach dem Endspiel den Fokus auf den Saisonhöhepunkt lenkte: „Und jetzt schauen wir auf das große Turnier im kommenden Monat.“

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Beim in diesem Jahr erstmals als Ranglistenturnier ausgetragenen World Masters reichte es nur zum Viertelfinale. Wohl kein Zufall: Die beiden anderen Turniere, die er noch nicht gewann, finden auf deutschem Boden statt. Beim World Cup in Frankfurt schied er an der Seite von Luke Humphries im Achtelfinale gegen Deutschland aus. Auch bei der European Darts Championship war im Achtelfinale Schluss.

Sein Blick geht nun aber Richtung London, wo ab dem 11. Dezember die Weltmeisterschaft ausgetragen wird. Littler ist Titelverteidiger, Nummer eins der Welt und führt somit auch die Setzliste an, die seit seinem Sieg am Sonntagabend in Minehead nun feststeht.

Martin Schindler geht als Nummer 13 so hoch wie nie zuvor ein deutscher Teilnehmer ins Turnier und bekäme es bei der am 11. Dezember beginnenden Veranstaltung in einer möglichen dritten Runde mit dem Engländer Ryan Searle zu tun. Littlers Gegner wäre dann Landsmann Joe Cullen.

„Ich weiß nicht, woher dieser Junge die Energie nimmt. Aber er tut mit seinen Leistungen viel für unseren Sport. Er ist unglaublich“, sagte Aspinall, der mit seinem Finaleinzug in die Top16 der Welt zurückkehrt, über den neuen Titelträger, der die Blumen brav zurückgab: „Es war nicht einfach in dieses Finale zu kommen. Und Nathan spielt seit einigen Wochen wirklich stark.“

Greaves unterliegt van Veen

Vor dem Endspiel wurde in Minehead traditionell der Junioren-Weltmeister ermittelt. Erstmals hatte es mit Beau Greaves eine Frau ins Endspiel geschafft. Die 21-Jährige verhinderte mit ihrem Halbfinalsieg vor zwei Wochen Luke Littlers Doppel-Triumph an diesem Sonntag.

Im Endspiel hatte die beste Frau der Welt allerdings das Nachsehen. Gian van Veen verteidigte seinen Titel aus dem Vorjahr und krönte sich erneut zum Junioren-Weltmeister. Der 23 Jahre alte Niederländer setzte sich mit 6:3 durch und sicherte sich damit auch 12.000 Pfund Siegprämie. Van Veen ist nach Dimitri van den Bergh der zweite Spieler, der den Titel zweimal gewinnen konnte.

Wenn Lutz Wöckener nicht gerade irgendeinen Sport im Selbstversuch ausprobiert, schreibt er über Darts und Sportpolitik, manchmal aber auch Abseitiges wie Fußball.

Players Championship Finals, Ergebnisse

Viertelfinale

  • Daryl Gurney (NIR) – Gerwyn Price (WAL) 6:10
  • Luke Littler (ENG) – Chris Dobey (ENG) 10:5
  • Nathan Aspinall (ENG) – Josh Rock (NIR) 10:8
  • James Wade (ENG) – Jermaine Wattimena (NED) 8:10

Halbfinale

  • Gerwyn Price (WAL) – Luke Littler (ENG) 8:11
  • Nathan Aspinall (ENG) – Jermaine Wattimena (NED) 11:2

Finale

  • Luke Littler (ENG) – Nathan Aspinall (ENG) 11:8

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