Menschen mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn haben es nicht immer leicht im Leben. Wer eine entsprechende Sensibilität aufweist, reagiert in der Regel emotionaler als der Durchschnittsmensch, was neben gesteigertem sozialen Verhalten auch zu Aggression führen kann.

Natürlich sind wir weit davon entfernt, ein psychologisches Bulletin über Felipe Massa zu erstellen. Dass der ehemalige Formel-1-Pilot sich aber ungerecht behandelt fühlt und nicht müde wird, dies aus der Welt zu schaffen, dürfen wir schon festhalten. Der heute 44 Jahre alte Brasilianer kämpft einen erbitterten Kampf um den verlorenen Weltmeister-Titel von 2008.

Wie der High Court in London gerade entschied, wird Massas Klage gegen den Automobil-Weltverband (Fia), den WM-Rechteinhaber Formula One Management (FOM) und den früheren Eigentümer Bernie Ecclestone zugelassen. Neben dem Titel geht es auch um mindestens 75 Millionen Euro für entgangenes Preisgeld und Werbeeinnahmen.

Lewis Hamilton wurde knapp Weltmeister

Hintergrund ist das sogenannte „Crashgate“ im damaligen Singapur-Rennen. Nelson Piquet jr. lenkte damals seinen Renault absichtlich und auf Anweisung seines Teamchefs Flavio Briatore in die Leitplanken. Die anschließende Safety-Car-Phase ermöglichten Teamkollege Fernando Alonso den Sieg, nachdem Ferrari-Pilot Massa lange geführt hatte. Am Ende gewann der Engländer Lewis Hamilton den WM-Titel mit einem Punkt Vorsprung auf Massa. Der Brasilianer meint, dass er ohne „Crashgate“ Weltmeister geworden wäre.

Aber ist die geringe Aussicht auf Erfolg den jahrelangen Stress wirklich wert? Vielleicht wäre es gesünder, sich ein Scheibchen von Uwe Seeler abzuschneiden. Das deutsche „Crashgate“ ist ja nach wie vor das verlorene WM-Finale von 1966 mit dem legendären Wembley-Tor. Seeler schrieb dazu einst im „Spiegel“: „Das Sprichwort vom ,gewinnen wollen und verlieren können‘ war zu meinem fußballerischen Motto geworden. Sich ärgern ist okay, aber irgendwann ist dann auch mal gut, dann geht es weiter.“

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