Bei den berühmten Dauercampern dieser Welt, die in edlen Hotels eine gefühlte Ewigkeit ihre Zelte aufgeschlagen haben, kommt einem wohl Udo Lindenberg in den Sinn. Seit 1995 wohnt er im Hamburger „Atlantic“. Vielleicht ist auch bekannt, dass Coco Chanel weit über drei Jahrzehnte im „Hôtel Ritz“ in Paris nächtigte.
Oder Michael Jackson, der mehrere Jahre lang im „Four Seasons Hotel“ in New York eingecheckt hatte, letztlich aber sein Aufenthalt im Berliner „Adlon“ am berühmtesten wurde, weil er seinen neun Monate alten Sohn Prince Michael II. über die Balkonbrüstung im fünften Stock baumeln ließ. Den Fans unten auf dem Pariser Platz stockte der Atem.
Ähnlich erging es nun auch den Anhängern von Fenerbahçe Istanbul, als sie hörten, mit wie viel die Hotelrechnung ihres einstigen Trainers José Mourinho wohl zu Buche schlägt. Der 62-Jährige soll einst vor Dienstantritt gefragt worden sein: José, willst die eine Luxusvilla oder Luxussuite bewohnen? Mourinho ging lieber den heiligen Bund mit dem Hotel ein und wollte sich fortan davon auch nicht mehr trennen. Aus dem Special One wurde ein Special Guest.
Mourinhos Zeit bei Manchester United lieferte an sich die Blaupause
Laut der türkischen Zeitung „Yenicag Gazetesi“ war er von den 16 Monaten als Trainer des Istanbuler Klubs 15 Monate im luxuriösen „Four Seasons“ mit unverbaubaren Blick auf den Bosporus eingebucht. Es gibt sieben Suiten und für die gibt es natürlich am Ende eine dicke Rechnung. Im Fall von Mourinho sollen das 745.000 Euro sein, die anscheinend noch mal zu seiner Abfindung von angeblich 14,8 Millionen Euro dazu gerechnet werden müssen. Wer zahlt? Unklar.
Dabei war klar, dass Mourinho quasi der Lindenberg unter den Trainern ist. Während seiner Station bei Manchester United etwa wohnte er die ganze Zeit im „Lowry Hotel“, mit herrlichem Blick auf den Fluss Irwell. Kosten damals laut eines Berichts der „Sun“: 568.000 Euro. Verglichen mit Mourinhos Posten für Kost und Logis in Istanbul fast eine Schnäppchenzeche.
Patrick Krull ist Sportredakteur der WELT. Er war zu seinem eigenen Leidwesen noch nie in Istanbul, hatte aber seinen schönsten Hotelaufenthalt – wie Mourinho am Bosporus –auch an einem Fluss: am Chao Phraya in Bangkok.
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