Nicht nur in der Bundesliga musste Mainz 05 zuletzt reichlich Niederlagen hinnehmen, auch abseits des Fußballplatzes gab es nun einen erheblichen finanziellen Rückschlag zu beklagen: Der Bundesligaverein ist nämlich nach eigenen Angaben mit seiner Berufung im Fall Anwar El Ghazi gescheitert. „Wir haben die Entscheidung des Gerichtes zu akzeptieren, das in dem Verhalten und Handeln unseres Arbeitnehmers nach dem abscheulichen Attentat der Hamas in 2023 keine ausreichenden Gründe für eine fristlose Kündigung gesehen hat“, erklärte Stefan Hofmann, der Vereins- und Vorstandsvorsitzende des Fußball-Bundesligisten.
Der Klub hatte dem mittlerweile 30 Jahre alten El Ghazi nach einem pro-palästinensischen Instagram-Post nach dem Angriff von Terroristen im Auftrag der Hamas auf Israel am 7. Oktober gekündigt. Das Arbeitsgericht hatte im Juli die fristlose Kündigung für unwirksam erklärt, Mainz war vor das rheinland-pfälzische Landesarbeitsgericht gezogen – und kassierte eine Abfuhr.
Die Kammer bestätigte damit am Mittwoch im Wesentlichen ein erstinstanzliches Urteil, dem zufolge der Bundesligaverein dem Sportler rund 1,5 Millionen Euro Gehalt nachzahlen muss. Die Revision wurde nicht zugelassen.
Nur drei Spiele für Mainz
Jene zu zahlende Summe kann für Mainz sogar noch größer werden, da noch ein weiteres Verfahren am Arbeitsgericht Mainz anhängig ist. In dem dort geführten Prozess klagt El Ghazi nach seinem erzwungenen Wechsel die Gehaltsdifferenz zwischen seinem Vertrag bei Mainz 05 und dem bei seinem späteren Verein Cardiff City ein. Nach Aussage von El Ghazis Anwalt Alexander Bergweiler geht es dabei um eine Summe von weiteren 1,2 Millionen Euro.
Das rheinland-pfälzische Landesarbeitsgericht, das nicht für eine Stellungnahme erreichbar war, habe die Posts objektiv ausgelegt und sei in der erforderlichen Interessenabwägung zu dem Ergebnis gekommen, dass in diesem Fall die Meinungsfreiheit gegenüber den Arbeitgeberinteressen überwiege. Eine fristlose Kündigung sei folglich nicht gerechtfertigt gewesen, hieß es in der Mitteilung.
„Inhaltlich halten wir allerdings an unserer Position fest: Auf Basis der Werte und Überzeugungen, die Mainz 05 ausmachen, ist eine Weiterbeschäftigung von Personen, die sich im fundamentalen Widerspruch zu eben jenen äußern und verhalten auch in Zukunft ausgeschlossen“, erklärte Hofmann.
Mainz 05 hatte El Ghazi im September 2023 ablösefrei verpflichtet, ihn nach dem umstrittenen Post zunächst freigestellt und dann 2024 an Cardiff City abgegeben. Inzwischen spielt der Niederländer in Katar bei Al-Sailiya SC. Für Mainz absolvierte der Stürmer nur drei Bundesligapartien.
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