Es war ein Einstieg, wie ihn sich jeder Arbeitnehmer, der einen neuen Job angetreten hat, wünscht. Marco Sturm übernahm als erster Deutscher einen Cheftrainerposten in der NHL. Die leisen Zweifel, ob der 47-Jährige der Aufgabe bei den Boston Bruins gewachsen sei, wischte Sturm sofort bei Seite. Sein Team gewann die ersten drei Saisonspiele, nach einer sehr enttäuschenden Vorsaison kehrte die Euphorie in die eishockeyverrückte Stadt zurück.
„Wir sind letztes Jahr etwas von dem weggegangen, was die Bruins ausmacht. Der Standard an Einsatz, den wir jeden Tag haben wollen, ist da verloren gegangen. Wir wollen wieder an das anknüpfen. Ich habe erklärt, was ich jeden Tag von den Spielern einfordern werde“, sagte Sturm im Interview mit WELT vor der Saison.
Wie schwierig der Umbruch ist, den Sturm moderieren soll, erfuhr der ehemalige Bundestrainer nach den ersten drei Partien. Boston verlor sechs Spiele in Serie, darunter ein 2:7 bei den Ottawa Senators. „Ich bin sehr enttäuscht. So kann man keine Spiele gewinnen“, sagte Sturm nach der deftigen Niederlage.
Sturm, der von 2005 bis 2010 für die Bruins als Flügelstürmer auf dem Eis stand, zog seine Schlüsse aus den ernüchternden Pleiten. Wann immer es der eng getaktete Spielplan zuließ, beorderte er seine Jungs für zwei Trainingseinheiten am Tag aufs Eis und büffelte mit ihnen im Videostudium. Dazu würfelte er seine Mannschaft durcheinander und stellte die Reihen um.
Bruins nehmen Kurs auf die Play-offs der NHL
Offensichtlich mit Erfolg. Mit dem 5:2 gegen die New York Islanders leiteten die Bruins die Trendwende ein, die mit 5:3 in Toronto – dem siebten Sieg in Serie – ihren vorläufigen Höhepunkt fand. Beim überzeugenden Erfolg erzielte Bostons Superstar David Pastrnak sein 400. Tor in der NHL.
„Es fühlt sich gut an, nach Toronto zu kommen – es ist nie einfach, besonders wenn ein paar Spieler fehlen“, sagte Sturm. „Aber wir sind unserem Spiel treu geblieben und wie ich den Jungs gesagt habe: Für mich war das ein sehr beeindruckender Sieg heute.“
Nachdem das Team in der vergangenen Saison auf den letzten Platz der Eastern Conference gestürzt war und erstmals seit neun Jahren die Play-offs verpasst hatte, sind die Bruins nach einem knappen Viertel der Saison auf Play-off-Kurs.
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