Happy End auf dem Platz und abseits des Platzes: Der FC Bayern erlebt einen erfolgreichen Champions-League-Abend in Paris. Auch die mitgereisten Fans können aufatmen - sie kommen trotz des harten Vorgehens der Polizei wieder aus der Stadt weg. Der Ärger aber bleibt.

Am Ende lohnte sich all der Knatsch: Die nach Paris gereisten Fans des FC Bayern konnten live im Stadion verfolgen, wie ihr Team den amtierenden Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain mit 2:1 (2:0) besiegte. Das dürfte alle zufriedenstellen. Obwohl der Weg dorthin ein mühsamer war.

Ein Weg, wegen dem sich der Vorstandsvorsitzende des Klubs, Jan-Christian Dreesen, zu besonderem Dank verpflichtet fühlte: "Ich möchte unseren Fans danken, die uns heute in der Kurve supportet haben, mit allem, was sie können und mit voller Leidenschaft", sagte er beim Bankett im Teamhotel nach dem Spiel. "Sie hatten es dieses Mal wirklich ganz und gar nicht leicht, weil sie mit Willkür von der Pariser Polizei vor dem Spiel erstmal nicht hingelassen und zu einer Mautstelle geschickt wurden, wo es keine Toiletten gibt, nichts zu essen und zu trinken."

Eine Toilette für 750 Menschen

Die Polizei hatte den Bayern-Fans zuvor einen Strich durch die Rechnung gemacht und ihre Anreise eingeschränkt. Dreesen sprach von einem "beispiellosen Vorgehen" der Polizeipräfektur von Paris, der Verein ging nach einem Protest auch noch juristisch gegen die Maßnahmen vor.

Denn die Polizei hatte einen Tag vor der Partie - und damit extrem kurzfristig - verfügt, dass sich alle 15 Fan-Busse an einer Mautstelle außerhalb der französischen Hauptstadt an einer Autobahn versammeln müssten. Sogar Busse, die bereits in Paris angekommen waren, mussten die Stadt wieder verlassen. Von der Mautstelle aus sollten sie erst vier Stunden vor dem Anpfiff unter Polizeigeleit zum Prinzenpark-Stadion aufbrechen dürfen. Rund 750 Personen in den Bussen waren betroffen.

"An besagter Mautstelle an der Autobahn 4 gibt es exakt eine Toilette für 15 Busse mit 50 Menschen pro Bus, sprich 750 Menschen. Das ist ein Zustand, den möchte ich mir gar nicht vorstellen", sagte Dreesen kurz vor dem Anpfiff bei Prime Video: "Mehr Schikane für Auswärtsfans gibt es nicht."

Kritik von Fanbündnis

Auch das europäische Fanbündnis "Football Supporters Europe" (FSE) übte Kritik: "Die Organisation dieses Spiels ist eine Farce. Indem die französischen Behörden die Gästefans wie Tiere behandeln, beweisen sie nur ihre eklatante Unfähigkeit, ein Fußballspiel unter sicheren und einladenden Bedingungen auszurichten." Weiter hieß es: "Wir sind entsetzt darüber, wie die französischen Behörden weiterhin mit Fußballfans umgehen - durch übertriebene Maßnahmen und sogar Verbote. Dies ist Teil einer zutiefst besorgniserregenden Entwicklung."

Das Verwaltungsgericht Paris wies einen gemeinsamen Einspruch des FC Bayern, des FSE und der französischen Fan-Vereinigung "Association Nationale des Supporters" allerdings zurück. Es würden bis zu 150 Risikofans erwartet, folgte das Gericht der Begründung der Polizeipräfektur, berichtete die Sportschau. Zudem argumentierte die Polizei dem Gericht zufolge auch mit zwei Auseinandersetzungen beider Fangruppen in den Jahren 2017 und 2024 bei Spielen in München. Der FC Bayern kündigte an, dass man das Vorgehen der Polizeipräfektur "auf keinen Fall auf sich beruhen lassen" werde.

Zudem trat durch die Maßnahmen ein weiteres Problem auf: Durch die späte Ankunftszeit am Stadion würden sich die Lenkzeiten der Busfahrer verschieben. Die Abfahrtszeit wäre "erst sechs bis sieben Stunden nach dem Spiel möglich", also in den frühen Morgenstunden. Dies konnte allerdings gelöst werden, erklärte Dreesen beim Bankett: "Zum Glück haben wir es mit den Fanklubs hinbekommen, zweite und dritte Busfahrer zu organisieren, dass die Fans eben doch heute noch wieder nach Hause können. Dafür möchte ich auch einmal ausdrücklich danken."

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