Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,
es ist auf den Tag genau vier Monate her, dass der FC Bayern München letztmals ein Spiel verlor – 0:2 gegen Paris Saint-Germain bei der sportlich wertlosen, dafür aber hoch dotierten Klub-WM. Am Dienstagabend revanchierten sich die Bayern beim 2:1 in Paris – trotz 45-minütiger Unterzahl. Der 16. Sieg im 16. Pflichtspiel. Sind diese Bayern noch zu stoppen?
Zugegeben, so nah waren die Münchner in dieser Saison noch nicht an einem Punktverlust. 45 Minuten lang schnürte Paris, immerhin amtierender Champions-League-Sieger, die Bayern in Überzahl in deren Hälfte ein. Der deutsche Rekordmeister wankte, aber er fiel nicht. Und damit ist auch schon sehr viel gesagt über diese Mannschaft, die dem europäischen Fußball gerade den Stempel aufdrückt.

Bayern München – Paris Saint-Germain Die Halbzeit des Luis Díaz: erst alle Tore dann Rot
Denn die Bayern spielten bislang kaum gegen vermeintlich leichte Gegner. In der Bundesliga hatte man bereits alle Top-Teams vor der Brust, demütigte bis auf Borussia Dortmund dabei fast jeden. In der Champions League gewannen sie zum Auftakt gegen Klub-Weltmeister Chelsea, gegen Paris traten die Bayern bis zum Platzverweis so dominant auf, dass man sich Sorgen um den Champions-League-Sieger machen musste. "Die Mannschaft konnte der Wucht der Deutschen taktisch nichts entgegensetzen", urteilte die Zeitung "Le Parisien".
FC Bayern München: Der Erfolg kommt von langer Hand
Der Erfolg der Münchner kommt nicht von ungefähr. Über ein Jahr hat Vincent Kompany seinem Team eine Philosophie eingeprägt hat, die sie nun verinnerlicht hat. Seit der Ankunft des Belgiers zählen die Bayern zu den laufstärksten Mannschaften der Liga, sonst eigentlich eine Statistik, die Teams im unteren Tabellendrittel der Bundesliga anführen. Keine Mannschaft hat mehr Ballbesitz, Torschüsse oder eine bessere Passquote. Ein Rädchen greift in das andere, niemand redet mehr wie zu Saisonbeginn über die zu kleinen Kader – zumal mit Jamal Musiala und Alphonso Davies zwei Leistungsträger bald zurückkehren.
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Doch die Stärke der Bayern liegt auch darin, dass sie sich anpassen können. In Paris veränderte der berechtigte Platzverweis gegen Luis Díaz den Spielverlauf. Die Bayern, zuvor noch drückend überlegen, sahen sich in die Defensive gedrängt – und ließen dennoch kaum eine Chance zu. "Am Ende war es wenig nach vorne, wir haben es dann trotzdem ganz gut verteidigt. Es war jetzt nie so das Gefühl, dass wir fünf Minuten geschwommen sind", sagte Joshua Kimmich bei Prime Video.
Wie gut diese Bayern wirklich sind, wird sich Ende November zeigen. Dann muss das Team von Vincent Kompany zu Arsenal London reisen. Der Tabellenführer der Premier League marschiert ebenfalls durch Europa, hat nur eines von 16 Pflichtspielen in dieser Saison verloren. Die Münchner Anhänger werden hoffen, dass am 26. November die zweite Niederlage folgt.
Drei Ohrfeigen für Donald Trump
Diese Nacht dürfte Donald Trump Albträume bescheren, denn bei den Wahlen in den USA haben seine Republikaner deutliche Niederlagen erlitten. In New York gewann der demokratische Sozialist Zohran Mamdani deutlich die Wahl vor seinen Kontrahenten Andrew Cuomo und dem Republikaner Curtis Sliwa. Weil Sliwa in den Umfragen weit abgeschlagen war, hatte sich Trump am Montag öffentlich für Cuomo stark gemacht.
Wie bedeutend die Wahl war, zeigt ein Blick auf die Wahlbeteiligung. Mehr als zwei Millionen New Yorker haben ihre Stimme abgegeben – so viele wie letztmals 1969. Bei der letzten Wahl 2021 waren es 1,15 Millionen Stimmen.

USA Zohran Mamdani wird neuer Bürgermeister in New York
Der Stimmungstest fiel für den US-Präsidenten auch bei den gleichzeitig stattfindenden Gouverneurswahlen in New Jersey und Virginia verheerend aus. In Virginia eroberte die Demokratin Abigail Spanberger das Amt von den Republikanern zurück, in New Jersey setzte sich die Demokratin Mikie Sherrill durch. Sorgen muss Trump dabei machen, dass keine der Wahlen auch nur annähernd knapp war: Spanberger und Sherrill behaupteten jeweils einen zweistelligen Vorsprung.
Bürokratie adé: Die Merz-Regierung muss liefern
Mann des Tages heute: Karsten Wildberger. Sagt Ihnen nichts? Wildberger ist Digitalminister im Kabinett des Kanzlers, und als solcher hat er an diesem Mittwoch seinen großen Auftritt. Im Kabinett wird er einen Plan vorlegen, um die Bürokratie rückzubauen. Im großen Stil. So jedenfalls die Absicht.
Denn wie kraftvoll Wildberger die Bürger und Unternehmen bei Verfahren und Regelungen wirklich entlastet, ist unklar. Was als großer Wurf im Herbst der Reformen angekündigt war, hatte sich im Verlauf der vergangenen Wochen als ziemlich komplizierte Operation für den Minister erwiesen.
Kollegen bremsten, Ideen fehlten. Nur: Irgendetwas muss Wildberger an diesem Mittwoch liefern, sonst schadet es der gesamten Regierung. Die stern-Politikchefs Veit Medick und Jan Rosenkranz analysieren, was von diesem wichtigen Moment für die schwarz-rote Koalition zu erwarten ist.
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Max Seidenfaden
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