Die Partie 1:4 verloren, das Spiel nur zu neunt beendet und wieder einmal Ärger um den Videobeweis: Der Hamburger SV erwischte beim 1. FC Köln einen gebrauchten Tag. Im Fokus standen dabei die beiden Gelb-Roten Karten binnen weniger Minuten für den eingewechselten Immanuel Pherai (79.) und Fabio Vieira (83.), sowie der nicht gegebene vermeintliche Anschlusstreffer des HSV durch Vieira (50.) kurz nach dem zweiten Kölner Tor.
„Was mich an der Situation stört, ist, dass das gefühlt sechseinhalb Minuten dauert, bis einem auffällt, dass es eventuell ein Foulspiel ist“, echauffierte sich HSV-Coach Merlin Polzin nach der dritten Niederlage in Serie für sein Team. Beim Schuss von Vieira hatte Ransford Königsdörffer im passiven Abseits gestanden. Allerdings hatte Videoschiedsrichter Robert Schröder den Unparteiischen Daniel Schlager auch auf mögliche Foulspiele im Vorfeld des Treffers hingewiesen. Tatsächlich wurde das Tor letztlich auch wegen eines Vergehens von Rayan Philippe an Eric Martel nicht gegeben.
„Auf einmal ist es kein Abseits, sondern es wird ein Foul gefunden. Das fühlt sich nicht gut an, dass man ein Tor erzielt und es wird gesucht, was alles noch stattgefunden hat. Das kann nicht im Sinne sein, wie wir uns alle das Spiel vorstellen“, sagte Polzin.
Die Überprüfung der Szene dauerte für die Zuschauer nicht nachvollziehbar mehr als fünf Minuten. Immer wieder brüllten beide Fanlager: „Ihr macht unseren Sport kaputt“. Schlager bekannte anschließend bei DAZN: „Es hat sehr, sehr lange gedauert. Das gebe ich zu.“ Der Schiedsrichter begründete dies mit mehreren Szenen, die dabei überprüft worden seien.
„Da hätte ich mehr Fingerspitzengefühl erwartet“
„Das ist scheiße auf jeden Fall. Weil man auch nicht weiß, was sie genau anschauen und wo sie gucken. Es fühlt sich scheiße an“, sagte HSV-Verteidiger Miro Muheim dazu. Und Polzin meinte: „Das kann nicht im Sinne des Fußballs sein, wie wir uns das Spiel vorstellen.“
Spielentscheidender für Polzin waren aber die Platzverweise. Besonders ärgerte ihn dabei die zweite Ampelkarte für Vieira, der beim Schiedsrichter offenbar ein mögliches Zeitspiel der Kölner moniert hatte. „Das ist mir zu wenig, um so viel Einfluss auf das Spiel zu nehmen“, sagte Polzin. „Da hätte ich mehr Fingerspitzengefühl erwartet.“
Hamburgs Stürmer Yussuf Poulsen pflichtete seinem Trainer bei und ärgerte sich vor allem über den zweiten Platzverweis gegen Vieira. Das sei in dieser Situation „zu viel“ gewesen, sagte der Däne. Man müsse zumindest etwas mit den Referees sprechen können: „Man darf auch ansprechen, dass die Kölner, obwohl wir zu zehnt sind, noch Zeit von der Uhr nehmen.“
Laut Schlager hatte Vieira aber zuvor bereits mehrfach gemeckert und war vom Referee mehrfach deswegen ermahnt worden. „Ich habe auch den HSV-Trainer auf diese Thematik hingewiesen. Es hat aber einfach nicht aufgehört.“
Technik-Panne beim Videobeweis in Düsseldorf
Nicht nur in Köln, sondern auch in Düsseldorf sorgte der Videobeweis am vergangenen Wochenende für großen Ärger. Beim Zweitliga-Spiel der Fortuna gegen Kaiserslautern, das 1:1 endete, kassierte Schiedsrichter Lars Erbst nach einer VAR-Entscheidung das vermeintlich 2:0 der Kaiserslauterer wieder ein - Torjäger Ivan Prtajin hatte im Abseits gestanden. Dabei fiel das Mikrofon des Referees aus, so dass seine Begründung im Stadion und in der TV-Übertragung nicht zu hören war.
Dass der Videobeweis an die sechs Minuten gedauert hatte, stieß Kaiserslauterns Trainer Torsten Lieberknecht sauer auf: „Der Break war eine Katastrophe. Das ist was, was einer Mannschaft, die sich gerade im Powerplay befindet, so ein bisschen den Stecker zieht.“
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