In der Diskussion um die strittigen Entscheidungen im DFB-Pokal hat der frühere Fußball-Nationalspieler Dietmar Hamann ein einheitliches Vorgehen beim Einsatz des Videoschiedsrichters gefordert. „Es kann nicht sein, dass du die Technologie erst ab der 3. Runde einsetzt. Entweder du spielst den ganzen Wettbewerb mit VAR, oder du spielst den ganzen Wettbewerb ohne ihn“, meinte der Sky-Experte (52) in seiner Kolumne.

Der VAR kommt aufgrund struktureller und finanzieller Herausforderungen nicht schon früher zum Einsatz. In den ersten beiden Pokal-Runden sind die Unparteiischen auf sich selbst und ihre Assistenten gestellt.

Auch Lothar Matthäus hatte sich in einem Interview mit RTL/ntv für einen früheren Einsatz ausgesprochen. Dass der VAR erst ab dem Achtelfinale genutzt werde, ist aus seiner Sicht „eigentlich schon ein bisschen amateurhaft“. Der 64-Jährige fügte hinzu: „In der Bundesliga legen wir Wert darauf – und dann hast du K.-o.-Spiele, in denen du nichts mehr reparieren kannst. Deswegen bin ich auch ein Befürworter: Wenn wir das schon durchziehen, dann konsequent und komplett – oder gar nicht.“

„Es wurde eine Situation geschaffen, in der die Schiedsrichter oft nicht mehr in der Lage sind, ein Spiel ohne VAR zu leiten. Das ist erschreckend“, kritisierte Hamann. „Die Unparteiischen sind schlichtweg überfordert mit der Situation, dass sie keine zusätzliche Absicherung haben.“

„Dann hat man auf diesem Niveau nichts mehr zu pfeifen“

In der zweiten DFB-Pokalrunde am Dienstag und Mittwoch hatte es mehrere strittige Szenen gegeben. Beim 4:1 des FC Bayern beim 1. FC Köln hatte etwa der Münchner Stürmer Luis Díaz das zwischenzeitliche 1:1 aus deutlicher Abseitsposition erzielt.

„Wenn man aber als Unparteiischer das Abseits von Luis Díaz nicht sieht, dann hat man auf diesem hohen Niveau nichts mehr zu pfeifen oder zu winken“, monierte Hamann. „In den vergangenen Jahren gab es in den ersten Pokal-Runden selten Gesprächsbedarf, weil die Schiedsrichter noch anders und besser gepfiffen haben.“

Matthäus führte den Díaz-Treffer ebenfalls als Negativ-Beispiel an. „Es geht hier auch um sehr viel Geld. In der Bundesliga mit ihren 34 Spieltagen ist es meistens so, dass sich Entscheidungen mal pro und mal kontra für dich ergeben“, so Matthäus weiter. „Die Kölner haben in diesem Jahr keine Chance mehr, dass da noch etwas auf der Pro-Seite ist – sie sind ausgeschieden.“

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