Die Toronto Blue Jays benötigen in der World Series gegen die Los Angeles Dodgers nur noch einen Sieg. Donald Trump glänzt bislang mit Abwesenheit - und dennoch überlagert die Politik des US-Präsidenten das Finalduell.
US-Präsident Donald Trump wandte sich im Rahmen der laufenden World Series mit überraschend friedlichen Worten an die Öffentlichkeit. "Wenn die Los Angeles Dodgers und die Toronto Blue Jays um die Commissioner's Trophy kämpfen, erinnern sie uns daran, warum Baseball Freunde und Nachbarn zusammenbringt", hieß es in einem Statement des Weißen Hauses. Doch was einerseits als durchaus löbliche Botschaft aufgenommen werden kann, stößt andererseits bei den vielen Kritikern Trumps auf wenig Zuspruch.
Schließlich ist für jene klar: Das Duell zwischen den Dodgers aus Kalifornien, dem Titelverteidiger, und den Blue Jays aus Kanada, die in der Nacht zum Samstag zum ersten Mal nach 32 Jahren Meister werden können - das schmeckt dem US-Präsidenten ganz und gar nicht. Denn Trump befindet sich bekanntlich sowohl mit dem Bundesstaat an der Westküste als auch mit dem Nachbarland im Norden im Dauerclinch.
Werbeclip befeuert den Zollstreit mit Kanada
Zum einen ist da Gavin Newsom, Gouverneur des Bundesstaates Kalifornien mit der so migrantisch geprägten Megametropole Los Angeles. Der Demokrat gilt als einer der größten Widersacher Trumps, unterstützte im letzten Wahlkampf zunächst auch Joe Biden. Als Dank bezeichnet der amtierende Präsident Newsom immer wieder als "NewSCUM" - Abschaum also.
Zum anderen ist da aber auch der anhaltende Zollstreit mit Kanada, der aufgrund eines während der World Series im US-TV ausgestrahlten Werbespots weiter eskalierte. Weil der Clip, bezahlt von der kanadischen Provinz Ontario und eine Kampagne gegen Zölle, nicht sofort entfernt worden sei, kündigte Trump unmittelbar eine Erhöhung um zehn Prozent an. Und damit war vermeintlich nicht Schluss. Plötzlich kursierte ein offenbar auf Truth Social geteilter Post Trumps im Internet, in dem dieser die beiden Mannschaften "als Verlierer" bezeichnete. Auch würde er sich "weigern", das siegreiche Team - wie eigentlich üblich - zu sich einzuladen.
Der Sport-Fan Trump glänzt mit Abwesenheit
Schnell stellte sich heraus, dass es sich hierbei um einen Fake-Beitrag handelte. Und dennoch scheint es nicht abwegig, dass Trump eben gar nicht so positiv über das Duell spricht, wie es im offiziellen Statement klingt. Schließlich glänzte der bekennende Sportfan Trump bislang bei der World Series mit Abwesenheit - und das wird sich nun auch kaum noch ändern. Aktuell ist der US-Präsident auf diplomatischer Mission in Asien unterwegs.
Dabei ist aus sportlicher Sicht viel geboten. Nach fünf Spielen führt Toronto überraschend mit 3:2 gegen den großen Favoriten Los Angeles. Im fünften Spiel setzten sich die Blue Jays dank Rookie-Pitcher Trey Yesavage, der in dieser Saison lediglich 760.000 Dollar und damit keine drei Prozent des Salärs von Dodgers-Superstar Shohei Ohtani kassiert, mit 6:1 durch. "Hollywood hätte es nicht besser machen können", sagte Yesavage.
Und so steht "Kanadas Team" vor dem dritten Titel nach 1992 und 1993. Gut für die Fans der Blue Jays: Die letzten beiden Duelle finden in Toronto statt. Damit können die Anhänger ihren Reise-Boykott in die USA, begonnen wegen des Zollstreits, wieder aufnehmen. Diesen hatten sie für die World Series kurzzeitig unterbrochen.
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