Nationalspieler Deniz Undav vom VfB Stuttgart hat seinem Gegenspieler Dominik Kohr nach dem 2:0 der Schwaben im DFB-Pokal eine zu harte Spielweise vorgeworfen und Sanktionen für den Profi des 1. FSV Mainz 05 gefordert. Kohr sei „bekannt dafür, Leute zu verletzen, deswegen sollte er irgendwann auch mal bestraft werden“, sagte Undav bei Sky, nachdem der VfB ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen war.
Kohr hatte diese Saison mit der Gelb-Roten Karte am vierten Spieltag bereits seinen achten Platzverweis in der Bundesliga erlebt und damit den Rekord von Jens Nowotny und Luiz Gustavo eingestellt. Zudem sah er bereits 102 Mal Gelb in Deutschlands höchster Spielklasse.
Für seine Beschwerde über Kohrs Verhalten auf dem Spielfeld wurde Undav vom Unparteiischen Deniz Aytekin verwarnt. „Ich habe mich aufgeregt, weil du das als Schiedsrichter irgendwann unterbinden musst“, sagte der Angreifer. „Das habe ich irgendwann lauter gemacht und verdientermaßen die Gelbe Karte bekommen. Da beschwere ich mich nicht.“
Niederlagen wirken sich auf Psyche aus, sagt Nebel
Der Titelverteidiger habe sich nach Undavs Ansicht „nicht provozieren, nicht einkriegen lassen, dagegengehalten und das Ding gezogen“. Mainz habe nach dem schwachen Saisonstart und der Liga-Niederlage gegen den VfB kurz zuvor „eine Reaktion zeigen“ wollen, meinte Undav. „Sie haben immer ein bisschen nachgetreten“, sagte er.
Der Mainzer Offensivspieler Paul Nebel gab zu, dass sich die vielen Niederlagen in dieser Saison auch auf die Psyche von ihm und seinen Mitspielern auswirken. „Es ist natürlich schon nicht einfach jetzt langsam“, sagte Nebel.
In den nationalen Wettbewerben kassierten die Rheinhessen damit die fünfte Niederlage in Serie. Die Mannschaft, aber auch jeder Einzelne wolle diesen Lauf stoppen, erklärte U21-Vizeeuropameister Nebel: „Vielleicht sind wir im Kopf manchmal zu verkrampft.“
Das Pokal-Duell mit Stuttgart verloren die Mainzer verdient, weil vorn wieder einmal die Durchschlagskraft fehlte und hinten individuelle Fehler vom Gegner gnadenlos bestraft wurden – wie beim frühen ersten Gegentor nach einer Ecke, als VfB-Torschütze Luca Jaquez in der sechsten Minute beim Kopfball vollkommen allein gelassen wurde. Den Treffer zum 2:0 Endstand steuerte Stuttgarts Mittelfeldspieler Atakan Karazor bei (73.).
„Wenn man irgendwie eine Lustlosigkeit spüren würde, ich glaube, dann hätten wir ein großes Problem. Wir spüren aber, dass die Jungs an allen Ecken und Enden wollen“, sagte Sportdirektor Niko Bungert: „Das Spiel lief wie so einige in letzter Zeit. Wir machen es nicht super schlecht, aber auch nicht gut.“ Am Samstag (15.30 Uhr, im Sport-Ticker der WELT) tritt das Team gegen Werder Bremen an.
Parallel bestreitet der in der Liga auf Platz drei rangierende VfB Stuttgart im Topspiel beim Tabellenzweiten RB Leipzig. Tags darauf dann richtet sich der Blick der Stuttgarter nach München.
Die nächste Pokal-Runde wird am 2. und 3. Dezember ausgetragen, die Auslosung der Paarungen findet am kommenden Sonntag gegen 17.50 Uhr statt. Segler Felix van den Hövel wird die Paarungen in der Halbzeitpause des Handball-Länderspiels zwischen Deutschland und Island live im ZDF ziehen.
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