Eine heftige Schlägerei zwischen rivalisierenden Fußball-Fans hat am Samstagmorgen zu einem riesigen Polizei-Einsatz geführt – mitten im Reiseverkehr der Deutschen Bahn.

Gegen 9.45 Uhr prallten auf dem Bahnsteig 3/4 des Hauptbahnhofs Hannover rund 400 Anhänger des VfL Wolfsburg mit Fans des FC St. Pauli zusammen, die auf dem Weg zum Auswärtsspiel nach Frankfurt waren.

Offenbar aus Zufall: Die St.Paulianer waren auf dem Weg zum Auswärtsspiel bei der Eintracht, die Wolfsburger reisten zum Spiel beim Hamburger SV. In Hannover kreuzten sich die Wege – und es kam zur Massenschlägerei. Es kam dabei zu Flaschenwürfen, Körperverletzungen und Beleidigungen, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte.

Ein im Internet kursierendes Video zeigt, wie schwarz gekleidete Männer aufeinander einprügeln. Fäuste, Tritte – und plötzlich fliegen sogar Baustellenabsperrungen. Beim Eintreffen der Polizei fliehen die Chaoten.

Polizisten trennten die Gruppen mit einem Großaufgebot. Über Verletzte ist bisher nichts bekannt. Ein Polizeisprecher sagte: „Die Videoaufzeichnungen des Tatorts sind Teil der laufenden strafprozessualen Ermittlungen und werden derzeit ausgewertet.“

Polizei auch in Frankfurt im Großeinsatz

Nach der Auseinandersetzung setzte die Wolfsburger Gruppe ihre Reise in Richtung Hamburg fort. Doch gegen 12 Uhr stoppte die Polizei den Zug im Bahnhof Hamburg-Harburg.

Im Zug und im Gleisbereich fanden Einsatzkräfte Pyrotechnik und Schutzbewaffnung. Bei rund 150 Personen wurde die Identität festgestellt und überprüft. Im Einsatz waren neben der Bundespolizeiinspektion Hamburg auch Einheiten der Bundesbereitschaftspolizei Ratzeburg und der Polizei Hamburg.

Währenddessen lief auch in Frankfurt ein Großeinsatz der Bundespolizei an – wegen des Bundesliga-Spiels Eintracht Frankfurt gegen den FC St. Pauli. Gleis 1 und 1a im Hauptbahnhof wurden gesperrt, der restliche Bahnverkehr blieb unbeeinträchtigt.

Die Polizei prüft derzeit, wer konkret an den Gewalttaten beteiligt war – vor allem dank der Videoaufnahmen vom Bahnsteig. Der FC St. Pauli äußerte sich am Samstag tagsüber: „Angesichts der Ereignisse am Frankfurter Hauptbahnhof ruft der FC St. Pauli zu Deeskalation auf.“ Es gibt bisher keine weiteren Informationen. „Vor dem Hintergrund der bislang bekannten Informationen zum Vorfall in Hannover wirken die polizeilichen Maßnahmen mit Blick auf die Verhältnismäßigkeit zumindest fragwürdig“, schrieb der Hamburger Bundesligaklub weiter.

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