Der FC Bayern München setzt seine imposante Siegesserie fort und stürzt den alten Rivalen aus Mönchengladbach tiefer in die Krise. Der Rekordmeister gewann vier Tage nach der Vertragsverlängerung von Trainer Vincent Kompany im Borussia-Park auch das 13. Pflichtspiel der Saison und bleibt nach dem 3:0 (0:0) souveräner Spitzenreiter.
Die seit Saisonbeginn sieglosen Gladbacher hingegen warten nun schon seit 15 Spielen auf ein Erfolgserlebnis und stecken im Tabellenkeller fest. Für Borussias Trainer Eugen Polanski stehen jetzt zwei entscheidende Spiele im DFB-Pokal gegen den Karlsruher SC (Dienstag, 20.45 Uhr) und am nächsten Samstag beim FC St. Pauli an.
Vor 54.042 Zuschauern fiel die Entscheidung erst nach einer Stunde. Joshua Kimmich (62. Minute), Raphael Guerreiro (69.) und Lennart Karl (81.) erzielten die Treffer für die Bayern vor der rheinischen Woche mit Spielen beim 1. FC Köln im Pokal und gegen den Vorjahresmeister Bayer Leverkusen in der Bundesliga.
Spiel fing später an – der FC Bayern steckte im Stau fest
Die Partie musste wegen eines Staus bei der Anfahrt der Bayern zum Borussia-Park 15 Minuten später angepfiffen werden. Das hatte keine Auswirkung auf den flotten Start des Meisters. Trainer Kompany, der gerade erst seinen Vertrag bis 2029 verlängert hat, rotierte nach dem 4:0-Erfolg in der Champions League gegen den FC Brügge gleich auf sechs Positionen. Im Tor stand wie angekündigt der Ex-Kölner Jonas Urbig, der im Pokalspiel am kommenden Mittwoch beim 1. FC Köln den gesperrten Manuel Neuer vertreten soll und deshalb bereits Spielpraxis erhielt.
Und es dauerte ganze 57 Sekunden, bis der FC Bayern die erste Chance auf den Führungstreffer hatte: Lucas Diaz vergab nach Pass von Nicolas Jackson aus kurzer Distanz das mögliche 1:0. Da hatten die Gastgeber Glück.
Gladbachs derzeitiger Trainer Eugen Polanski hatte sein Team auf drei Positionen verändert und konnte auf Franck Honorat zurückgreifen. In der Kreativzentrale startete diesmal Kevin Stöger für Florian Neuhaus. Links erhielt Luca Netz den Vorzug vor Lukas Ullrich. Borussias Chefcoach versprach sich von einer defensiven Fünferreihe mehr Kompaktheit. Dafür rückte der eigentliche Sechser Philipp Sander in die zentrale Deckungsreihe.
Die Taktik war allerdings schon in der 19. Minute über den Haufen geworfen, als Castrop wegen eines Foulspiels mit gestrecktem Bein gegen Diaz nach Video-Überprüfung die Rote Karte erhielt. Das bedeutete für Gladbach nicht nur frühe Unterzahl, sondern auch den Verlust eines zuletzt guten Spielers. Dafür rückte Honorat hinten rechts in die Kette - er fehlte dann aber auch offensiv.
Die Gladbacher wehrten sich tapfer gegen die drückende Überlegenheit der Gäste, die permanenten Ballbesitz hatten, aber lange Zeit keine Tormöglichkeiten mehr. Borussias Defensive arbeitete sehr konzentriert und Torhüter Moritz Nicolas war in vielen Szenen aufmerksam. Kimmich scheiterte noch knapp mit einem Schuss von der Strafraumgrenze.
Der Druck der Bayern wurde immer stärker. Michael Olise vergab gleich zweimal nacheinander, erst gegen Kevin Diks, der auf der Linie rettete, dann gegen Nicolas (50.). Harry Kane jubelte zwar in der 62. Minute, stand bei seinem Treffer aber im Abseits.
Besser machte es dann Kimmich kurz darauf. Der Nationalspieler scheiterte erst mit rechts, traf dann mit links zum verdienten 1:0. Kurz darauf erzielte Guerreiro das 2:0. Kevin Stöger vergab in der 75. Minute noch einen Foulelfmeter für die Gastgeber: Sein Versuch landete am Pfosten. Dem eingewechselten Karl gelang mit einem sehenswerten Distanzschuss noch das 3:0.
HSV – VfL Wolfsburg 0:1 (0:1)
Der VfL Wolfsburg hat einen Befreiungsschlag in der Fußball-Bundesliga gelandet. Nach vier Niederlagen nacheinander kamen die Niedersachsen beim Hamburger SV zu einem 1:0 (1:0). Der Aufsteiger HSV musste nach zuletzt starken Spielen und Ergebnissen einen Rückschlag hinnehmen.
Adam Daghim (15.) traf schon früh entscheidend für die Wolfsburger. Die beste Chance zum Ausgleich vergab HSV-Stürmer Ransford Königsdörffer mit einem schwach geschossenen Foulelfmeter kurz vor der Pause.
Durch den zweiten Saisonsieg am achten Spieltag setzten sich die im Vergleich zu den vergangenen Spielen verbesserten Wolfsburger mit acht Zählern von der Gefahrenzone ab. Der HSV enttäuschte trotz der zweiten Heim-Niederlage nicht und ist mit acht Punkten weiter im Soll.
Vor 57.000 Zuschauer im wieder einmal ausverkauften Volksparkstadion vertraute HSV-Trainer Merlin Polzin der Startelf vom 1:2 bei RB Leipzig vor einer Woche. Dagegen stellte sein Wolfsburger Kollege Paul Simonis die VfL-Mannschaft im Vergleich zum 0:3 gegen den VfB Stuttgart auf vier Positionen um.
Besonders wichtig war für die Gäste die Rückkehr des zuletzt angeschlagenen Kapitäns Maximilian Arnold. Gemeinsam zog er mit Dänen-Star Christian Eriksen im Mittelfeld die Fäden.
Eintracht Frankfurt – FC St. Pauli 2:0 (1:0)
Eintracht Frankfurt hat den ersehnten Befreiungsschlag geschafft und den FC St. Pauli noch tiefer in die Krise gestürzt. Die Frankfurter gewannen gegen die Hamburger am achten Spieltag der Fußball-Bundesliga zu Hause 2:0 (1:0) und holten wieder drei Punkte nach zuvor vier sieglosen Pflichtspielen in Serie. Die Hessen blieben zum ersten Mal seit zehn Partien wieder ohne Gegentor. St. Pauli hingegen kassierte die fünfte Pleite in Folge und steckt weiter im unteren Tabellendrittel fest.
In einer ersten Hälfte mit nur wenigen nennenswerten Aktionen erzielte Nationalstürmer Jonathan Burkardt per Kopfball nach einem Patzer von Gäste-Torwart Nikola Vasilj die Führung für die Eintracht (36. Minute). Nach dem Seitenwechsel erhöhte der Angreifer mit seinem sechsten Saisontor in der Bundesliga auf 2:0 (56.).
Im Vergleich zum bitteren 1:5 gegen den FC Liverpool in der Champions League am Mittwoch nahm Eintracht-Coach Dino Toppmöller vier Änderungen vor. Außer Burkardt brachte er auch Farès Chaïbi, Ellyes Skhiri und Can Uzun anstelle von Aurèle Amenda, Jean-Mattéo Bahoya, Mario Götze sowie Hugo Larsson. Bei St. Pauli stand Verteidiger Karol Mets erstmals seit fast einem Jahr wieder in der Startelf.
Vor Beginn der Begegnung sorgten die Fans des FC St. Pauli für Schlagzeilen. Am Hauptbahnhof von Hannover waren etwa 50 Fans der Kiez-Kicker und des VfL Wolfsburg, die parallel beim Hamburger SV spielten, aneinandergeraten. Es flogen unter anderem Baustellenabsperrungen und Flaschen zwischen den Fanlagern. 200 Fans des FC St. Pauli durften nach Angaben der Fanhilfe des Vereins das Spiel in Frankfurt nicht besuchen, weil sie einen Platzverweis durch die Polizei erhielten. Die Fanhilfe veröffentlichte in den sozialen Medien eine entsprechende Verfügung der Frankfurter Polizei.
Der Hamburger Bundesligist kritisierte das Vorgehen. „Vor dem Hintergrund der bislang bekannten Informationen zum Vorfall in Hannover wirken die polizeilichen Maßnahmen mit Blick auf die Verhältnismäßigkeit zumindest fragwürdig“, schrieb der Club.
FC Augsburg – RB Leipzig 0:6 (0:4)
RB Leipzig kommt unter dem neuen Trainer Ole Werner immer mehr in Schwung. Beim rasanten 6:0 (4:0)-Torfest gegen den FC Augsburg traten die mit einigen neuen Turbo-Kickern besetzten Sachsen um die famosen Teenager Yan Diomande (18) und Assan Ouédraogo (19) spielfreudig und eiskalt auf. Mit ihrem Tempo und ihrer Technik enttarnte insbesondere die Angriffsreihe mit den Torschützen Diomande (10. Minute) Rômulo (18.) und Antonio Nusa (22.) die Gastgeber-Elf von Coach Sandro Wagner zeitig als naiv und überfordert. Mitte der ersten Hälfte war die Partie entschieden. Fast jeder Leipziger Schuss war ein Treffer gegen eine wehrlose, löchrige Augsburger Defensive, die sich auskontern und überrumpeln ließ. Christoph Baumgartner (38.) erhöhte noch vor der Pause auf 0:4.
Der starke Ouédraogo krönte seine Leistung nach dem Seitenwechsel (56.). Abwehrspieler Castello Lukeba (65.) legte nach einem Torwartfehler noch mal nach. 0:6 - so hoch hatten die Augsburger bis Samstag in 15 Jahren Bundesliga im eigenen Stadion noch nicht verloren. Die höchste FCA-Niederlage überhaupt in der deutschen Eliteliga war ein 1:8 beim VfL Wolfsburg im Mai 2019. Nach 19 Punkten aus den vergangenen sieben ungeschlagenen Partien haben sich die Leipziger erst einmal auf dem zweiten Tabellenplatz etabliert. Und das nach prominenten Abgängen neu ausgerichtete Team zeigt unter Werner eine erstaunliche Entwicklung. Die Ergebnisse stimmen, der Fußball entwickelt sich.
TSG 1899 Hoffenheim – 1. FC Heidenheim 3:1 (2:0)
Die TSG 1899 Hoffenheim und ein glänzend aufgelegter Andrej Kramaric haben ihre Heimmisere beendet. Die Kraichgauer feierten mit dem locker heraus gespielten 3:1 (2:0) gegen den 1. FC Heidenheim ihren ersten Saisonerfolg im Sinsheimer Stadion. Der Landesrivale von der Ostalb bleibt als einzige Mannschaft in der Fremde ohne Punktgewinn.
Fisnik Asllani brachte die souveräne TSG mit seinem fünften Saisontor (18. Minute) in Führung. Zudem traf Tim Lemperle (45.+2) vor 24.127 Zuschauern, ehe Kramaric selbst noch nachlegte (63.). Das Heidenheimer Team von Trainer Frank Schmidt steckt nach dem nächsten Frusterlebnis bei der vierten Auswärtsniederlage weiter im Tabellenkeller fest.
Hoffenheim konnte seinen Fans den ersten Heimerfolg seit fast sechs Monaten bescheren. Den zuvor letzten gab es am 12. April beim 2:0 gegen den FSV Mainz 05 zu feiern.
Die Gastgeber liefen in pinkfarbenen Sondertrikots und -hosen mit aufgedruckter lila Schleife auf - eine Aktion im Rahmen der Früherkennungs-Initiative „Gemeinsam gegen Brustkrebs“. Ganz in Lila präsentierte sich Nationaltorwart Oliver Baumann - der gegen harmlose Heidenheimer zunächst einen ruhigen Nachmittag verbrachte. Erst als die Partie praktisch entschieden war, musste der Kapitän noch das 1:3 durch Stefan Schimmer (75.) und einen Lattenschuss des Jokers (88.) hinnehmen.
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