Bayer Leverkusens Mittelfeldspieler Aleix Garcia empfindet nach der 2:7-Klatsche gegen Paris St. Germain in der Champions League Mitleid mit den enttäuschten Heimfans. „Das tut weh. Ich möchte mich bei den Fans entschuldigen. Sie waren unglaublich“, sagte der Doppeltorschütze nach der demütigenden Pleite. Beim bevorstehenden Bundesligaspiel gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr, im Sport-Ticker der WELT) hofft er wieder auf die Unterstützung der Anhänger: „Wir brauchen sie am Sonntag, um wieder einen Schritt nach vorn zu machen.“
Die Enttäuschung sitzt tief beim 28-jährigen Spanier: „Es wird eine harte Nacht werden. Das Ergebnis ist hart, wir müssen uns als Team noch stark verbessern. Wir haben viel Potenzial.“ Auch Trainer Kasper Hjulmand stand nach seiner ersten Niederlage als Coach der Werkself merklich unter dem Eindruck des bitteren Resultats: „Wir fühlen viel Schmerz gerade. Das sind große Zahlen. Wir sind verletzt. Wir müssen das abschütteln und nach vorn schauen.“
Zugleich bedankte sich auch der Däne bei den Zuschauern: „Unsere Fans waren unglaublich. Ich hoffe, wir können ihnen am Sonntag etwas zurückgeben.“ Bayer-Sportchef Simon Rolfes betonte: „Das Ergebnis tut richtig weh. Aber ich glaube schon, das haben die Jungs immer gezeigt, dass sie daraus lernen und daran wachsen können, und so werden wir da auch rangehen.“
Die Rote Karte für Andrich stoppte Leverkusen jäh
Vor 30.210 Zuschauern im ausverkauften Leverkusener Stadion trafen Willian Pacho (7. Minute), Désiré Doué (41./45.+3), Chwitscha Kwarazchelia (44.), Nuno Mendes (50.), Ousmane Dembélé (66.) und Vitinha (90.) für PSG. Aleix García (37.) hatte durch einen verwandelten Elfmeter zwischenzeitlich den Ausgleich für die Werkself erzielt und in der zweiten Hälfte (54.) mit einem weiteren Treffer verkürzt.
Leverkusen war zwischenzeitlich im Aufwind, wurde aber jäh gestoppt: Kapitän Robert Andrich traf Doué unglücklich am Kopf, sah zunächst Gelb und flog nach VAR-Überprüfung mit Rot vom Platz (31.). Doch die Überzahl der Gäste hielt nur kurz, denn bei PSG sah Zabaryani nur fünf Minuten später für eine Notbremse Rot (37.).
Leverkusens Trainer Kasper Hjulmand war nach Spielende sichtlich angeschlagen und analysierte die Schmach: „Wir waren zu offen und haben zu sehr nach vorn gedacht – ohne Balance. Ich wäre gerne mit dem 1:1 in die Kabine gegangen und hätte dann Veränderungen vorgenommen. Aber in den sieben Minuten vor der Pause haben wir in einer neuen Struktur das Spiel verloren. Bei 1:4 war Game over.“
Die Rote Karte von Kapitän Robert Andrich in der 32. Minute „hat natürlich einige Dinge im Spiel verändert“, meinte Hjulmand. Zum brutalen Foul des Nationalspielers sagte Hjulmand: „Natürlich war es keine gute Entscheidung. Wir werden morgen darüber sprechen.“ Klingt nach einer Ansage an Andrich, der unter Hjulmand bereits zum zweiten Mal vom Platz flog. Auf die Frage, ob sich Andrich beim Team entschuldigt habe, wich Hjulmand aus: „Was in der Kabine besprochen wird, bleibt auch da.“
Hjulmand ärgerte sich aber vor allem über die drei Gegentore kurz vor der Pause. „Wir haben das Spiel in sieben Minuten verloren, wir waren gerade zurück im Spiel - und dann wollten wir zu viel, waren zu offen und haben zu viele Fehler gemacht“, sagte der Trainer beim Sender Amazon Prime Video.
Er fühlte wie Garcia insbesondere mit den Leverkusener Fans: „Ich habe ihre Unterstützung gespürt. Sie haben uns geholfen, dafür bin ich ihnen dankbar. Großen Respekt, wie sie die Mannschaft behandelt haben. Ich hoffe wirklich – und ich glaube es: Sonntag müssen wir den Fans etwas zurückgeben. Wir haben etwas zu beweisen. Wir werden zurückschlagen.“ Dann vielleicht wieder mit Patrik Schick und Jarell Quansah. „Wir haben große Hoffnung“, sagte Hjumland.
Schon vor der Partie hatte er den Gegner als „vielleicht beste Mannschaft der Welt“ bezeichnet. Die Gäste aus Paris zeigten dann eindrucksvoll, dass der Trainer damit nicht so falsch lag – und das spürte auch das Publikum. Trotz der hohen Niederlage mit sieben Gegentoren empfingen die Bayer-Fans ihr Team lautstark mit kämpferischen, aufmunternden Rufen. Auch während des Spiels hatten die Zuschauer nie die Unterstützung eingestellt.
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