Die Themen rund um das Radsport-Team Israel-Premier Tech reißen nicht ab. Nun hat der kanadische Meister Derek Gee bekannt gemacht, dass das israelische Team offenbar mehr als 30 Millionen Euro an Schadensersatz fordert. Der Kanadier hatte seinen bis 2028 laufenden Vertrag im August fristlos gekündigt, das Team sieht den Kontrakt aber weiter als gültig an.
Zu den Hintergründen seines Abschieds machte Gee jetzt in einem längeren Statement in den sozialen Medien Andeutungen. Er hätte seinen „Vertrag aus wichtigem Grund gekündigt, wie es das Recht jeder Person ist, wenn diese unter den gegebenen Umständen nicht in der Lage ist, ihre Arbeit fortzuführen“. Gee sprach von einer „irreparablen Beziehung zum Teamchef“. Dazu habe er „ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Teilnahme an Rennen für das Team, sowohl aus Sicherheitsgründen als auch aus persönlichen Überzeugungen“ gehabt.
Geld habe bei seiner Entscheidung keine Rolle gespielt. „Mein Ausscheiden bedeutete das Risiko, ohne Vertrag im Falle einer Verletzung keine Absicherung zu haben. Dieses Risiko war und bin ich bereit einzugehen, da ich schlicht nicht mehr für das Team fahren konnte.“
Weitere Details lieferte der 28-Jährige nicht. Zuletzt sah sich Israel-Premier Tech großflächigen Protesten durch propalästinensische Demonstranten ausgesetzt – öffentlichkeitswirksam vor allem bei der Mitte September zu Ende gegangenen Vuelta. Ob die Kritik am Team, damit zusammenhängenden Sicherheitsbedenken oder die generelle Verbindung des Teams zu Israel eine Rolle bei Gees Kündigung gespielt haben, ist nicht bekannt.
Gee fühlt sich in seiner Entscheidung bestätigt
Israel-Premier Tech hatte als Reaktion auf die jüngsten Proteste erst Anfang der Woche bekannt gegeben „das Team umzubenennen und neu zu branden, um sich von seiner derzeitigen israelischen Identität zu lösen“. Zudem werde sich der israelisch-kanadische Milliardär und Teambesitzer Sylvan Adams mit Blick auf das kommende Jahr aus dem Tagesgeschäft zurückziehen.
Trotz der Änderungen, die Gee „Markenänderungen und kosmetische Strukturverschiebungen“ nannte, habe er mit dem Verlassen des Teams die richtige Entscheidung getroffen. Die Schadensersatzforderungen würden genau „die Probleme widerspiegeln, die zum Scheitern der Beziehung geführt haben“.
Gee fuhr seit 2023 für das Profi-Team von Israel-Premier Tech. Sein bestes Ergebnis bei einer Grand Tour gelang ihm in diesem Jahr mit dem vierten Platz beim Giro d‘Italia. 2024 hatte er die Tour de France auf Platz 9 beendet. Er wird aktuell mit einem Wechsel zum britischen Team Ineos Grenadiers in Verbindung gebracht.
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