14.000 Kilometer Anreise warten Anfang Februar auf die Profis der AC Milan - für ein Heimspiel. Das sorgt für Ärger bei Adrien Rabiot, der die Liga mit scharfen Worten attackiert. Der Ligaboss reagiert knallhart.
Die geplante Austragung des italienischen Ligaspiels zwischen der AC Mailand und Como Anfang Februar in Australien hat zu einem Streit zwischen Milan-Profi Adrien Rabiot und dem Ligachef geführt. Der französische Mittelfeldspieler hatte die inzwischen genehmigten Pläne für die Partie in Perth in einem Interview der Tageszeitung "Le Figaro" als "komplett verrückt" bezeichnet. Das San-Siro-Stadion steht am 8. Februar zwei Tage nach der Eröffnung der Olympischen Winterspiele nicht zur Verfügung.
"Es geht nur um finanzielle Deals und darum, die Liga sichtbar zu machen", sagte der 30-Jährige. Das sei wichtiger als die Spieler. "Es gibt das Gerede um Spielpläne und das Wohlergehen der Spieler, aber das erscheint echt absurd", fügte Rabiot hinzu und verwies auf den langen Flug an die australische Westküste und die Zeitumstellung. "Wir werden uns anpassen müssen, wie immer", sagte er. Die räumliche Verlegung des Spiels bedeutet für die Milan-Profis 14.000 Kilometer Anreise - für ein Heimspiel.
Ligachef verweist auf NFL
Serie-A-Geschäftsführer Luigi De Siervo wies die Kritik am Rande der Tagung der europäischen Klub-Vereinigung in Rom zurück. Rabiot vergesse offenbar, "wie alle Fußballprofis, die Millionen verdienen, dass er dafür bezahlt wird, eine Tätigkeit auszuführen, nämlich Fußball zu spielen". Er solle mehr Respekt zeigen und seinen Arbeitgeber besser unterstützen, der sich für die Austragung des Spiels im Ausland eingesetzt habe.
"Topspieler, die angemessen für die Arbeitsleistung bezahlt werden, die sie erbringen, sollten besser als andere verstehen, das dies ein Opfer ist, das gebracht werden kann", bekräftigte De Siervo. Er verwies darauf, dass die amerikanische Football-Liga NFL und die nordamerikanische Basketball-Liga längst Spiele in Übersee veranstalten und auch die Rad-Großereignisse Tour de France und Giro d'Italia ins Ausland gehen.
UEFA stimmt unter Schmerzen zu
Die Europäische Fußball-Union hatte in dieser Woche nach eigenen Angaben "widerstrebend den Plänen der AC Mailand und des FC Barcelona für Ligaspiele im Ausland zugestimmt." Das spanische Ligaspiel zwischen dem FC Villarreal und Barça darf im Dezember demnach in Miami stattfinden. Nach der Sitzung des Exekutivkomitees im September im albanischen Tirana, bei der eine Entscheidung noch vertagt worden war, habe die UEFA "weitere Konsultationen mit Interessensgruppen" durchgeführt.
Diese bestätigten "die bereits von Fans, anderen Ligen, Vereinen, Spielern und europäischen Institutionen geäußerte weit verbreitete Ablehnung des Konzepts". Da jedoch "der einschlägige Regelungsrahmen der FIFA, der derzeit überarbeitet wird, nicht klar und detailliert genug" sei, habe das UEFA-Exekutivkomitee "widerstrebend beschlossen, die beiden ihm vorgelegten Anträge ausnahmsweise zu genehmigen". Es sei "zwar bedauerlich, dass diese beiden Spiele stattfinden müssen, aber diese Entscheidung ist eine Ausnahme und darf nicht als Präzedenzfall angesehen werden", sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin.
Ligaspiele sollten "auf heimischem Boden ausgetragen werden; alles andere würde treue Fans, die regelmäßig zu den Spielen kommen, benachteiligen und könnte zu Verzerrungen in den Wettbewerben führen", so Ceferin: "Unsere Konsultation hat bestätigt, wie groß diese Bedenken sind.
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