Es war als nette Geste gedacht. Als ein Wiedersehen mit alten Freunden und Weggefährten auf dem Rasen. Rafinha streifte Sonntag beim Beckenbauer-Cup in München noch einmal das Trikot des FC Bayern über, und so mancher wunderte sich, dass der mittlerweile 39-Jährige immer noch im Profifußball aktiv ist.

Der Brasilianer, der von 2011 bis 2019 bei den Bayern und zuvor fünf Jahre auf Schalke gespielt hatte, läuft in seiner Heimat seit Jahresbeginn für Coritiba auf – oder besser: lief. Denn damit ist es nun vorbei. Sein Klub, für den er bereits von 2002 bis 2005 gespielt hatte, löste den noch bis zum Jahresende gültigen Vertrag auf.

Die ungewöhnliche Begründung: Rafinhas Teilnahme am Beckenbauer-Cup, wo er mit einer Traditionsmannschaft der Münchner gegen Legenden-Auswahlen von Real Madrid, AC Mailand, Borussia Dortmund, VfB Stuttgart sowie Ajax Amsterdam antrat. Das offensichtliche Problem: Rafinha hatte Coritiba nicht von seiner kurzfristigen Teilnahme in Kenntnis gesetzt.

Auf „X“ machte der Verein seine Entscheidung in aller Kürze bekannt: „Coritiba teilt mit, dass der Sportler Rafinha nicht mehr Teil des Spielerkaders ist, da beide den bis Ende 2025 gültigen Vertrag einvernehmlich aufgelöst haben. Coxa (Spitzname des Vereins, Anm. d. Red.) wünscht dem Athleten, der aus der Jugend des Vereins stammt, viel Erfolg.“

Den hatte er zumindest beim Beckenbauer-Cup, wo er am Montag mit den FC Bayern Legends am Ende den sportlich unbedeutenden Titel gewann.

Rafinha nennt Gerichtstermin als Grund

Rafinha selbst hatte sich bereits am Dienstag zu seiner Teilnahme geäußert, nachdem Coritiba-Fans seinen ungeplanten Auftritt in München kritisiert hatten. Er sei wegen eines Gerichtstermins nach Deutschland gereist und habe sich spontan entschlossen, beim Turnier zum 125-jährigen Vereinsjubiläum der Bayern mitzuspielen.

Der Brasilianer schrieb auf Instagram: „Ich bin aus freien Stücken zu diesem Turnier gefahren, denn warum sollte ich etwas verheimlichen, was ich seit Olympiaco (Olympiakos Piräus, Anm. d. Red.) und São Paulo schon oft gemacht habe? Ich habe immer an den Veranstaltungen von Bayern München teilgenommen. Ich werde immer eingeladen und fühle mich privilegiert, anerkannt zu werden.“

Und weiter: „Coritiba wusste nicht einmal, dass es dieses Turnier gibt. Ich bin hingegangen, weil ich es wollte. Ich übernehme die volle Verantwortung, und wenn das, was ich getan habe, falsch war, bin ich der Einzige, der dafür verantwortlich ist.“ Die Konsequenzen will er tragen. Ein unrühmliches Ende einer langen Profikarriere.

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