Im Duell mit seinem Ex-Klub zieht Claus-Dieter Wollitz den Kürzeren. Der Trainer von Energie Cottbus kassiert gegen den VfL Osnabrück eine bittere Niederlage, die den Lausitzern die Tabellenführung kostet. Dynamo Dresden zieht in der 3. Liga vorbei.

Seit Mitte Januar hatte Energie Cottbus die Tabelle der 3. Liga angeführt und damit reichlich Fußballträume in der Lausitz angefacht. Immerhin ist Energie gerade erst der Viertklassigkeit entkommen und nun auf dem besten Weg, wie der SSV Ulm 1846 in der vergangenen Saison direkt in die 2. Bundesliga durchzustarten. Am 26. Spieltag allerdings kassierten die Lausitzer einen doppelten Dämpfer: Erst eine 1:2 (1:1)-Niederlage gegen den abstiegsbedrohten VfL Osnabrück und dann den Verlust von Tabellenplatz eins, weil Dynamo Dresden deutlich mit 3:0 (1:0) gegen den SC Verl gewinnen konnte.

"Jede Niederlage ist irgendwo unnötig", sagte Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz, der vor seiner bereits dritten Energie-Amtszeit auch auf zwei Engagements bei den Lila-Weißen zurückblicken kann, nach Abpfiff bei MagentaSport. Es war die bereits zweite Nullnummer nach dem 0:2 gegen den VfB Stuttgart II in der vergangenen Woche. Die frühe Osnabrücker Führung durch Marcus Müller (6. Minute) hatte Tolgay Cigerci dank eines umstrittenen Handelfmeters (9.) noch umgehend ausgleichen können, auf Müllers zweiten Treffer (64.) fand Cottbus dann keine Antwort mehr - auch der VfL nutzte einen viel diskutierten Strafstoß.

Die Dresdener, die später am Nachmittag spielten, wussten damit, dass sie mit einem Sieg wieder die Führung im Aufstiegskampf der beiden ostdeutschen Traditionsklubs übernehmen könnten. Und sie ließen gegen den SC Verl gar keine Zweifel aufkommen: Christoph Daferner erzielte schon nach acht Minuten das 1:0, Niklas Hauptmann erhöhte nach dem Seitenwechsel (57.) dank eines Konters, ehe Dominik Kother mit dem Tor zum 3:0 (72.) jegliche Spannung schon vor der Schlussphase aus dem Spiel entweichen ließ. Dass zuvor Mika Baur mit einem Elfmeter an Verls Schlussmann Philipp Schulze gescheitert war (66.), blieb somit eine Randnotiz.

Saarbrücken rückt auf und Osnabrück punktet gegen den Abstieg

Der 1. FC Saarbrücken hatte sich bereits am Freitagabend in die Position gebracht, aus dem Zweikampf an der Spitze einen Dreikampf zu machen. Dank des 2:1 (1:0)-Auswärtssieges bei Viktoria Köln liegt der FCS nur einen Punkt hinter Dresden und Cottbus, die bei Punkten (48) und Gegentoren (30) exakt gleichauf liegen, weshalb allein die mehr geschossenen Dynamo-Tore (52) im Vergleich zu Energie (49) den Unterschied machen. Für Saarbrücken hatten in Köln Elijah Krahn und Kasim Rabihic getroffen, für die Viktoria indes das Tor von Donny Bogicevic nur zum zwischenzeitlichen Ausgleich gereicht.

Die Osnabrücker indes, in der Hinserie gegen Cottbus an der heimischen Bremer Brücke noch 2:5 unterlegen, schrieben mit dem neunten Spiel nacheinander ohne Niederlage ihren beeindruckenden Aufwärtstrend fort. Am 17. Spieltag standen sie noch mit nur elf Punkten auf dem letzten Tabellenplatz, dann übernahm Marco Antwerpen, nachdem zuvor weder Uwe Koschinat noch Pit Reimers die Abwärtsspirale hatten stoppen können.

Unter seiner Anleitung holte der VfL seitdem sechs Siege und drei Unentschieden - also 21 Punkte in neun Partien. Als Tabellen-13. ist die Abstiegsgefahr inzwischen deutlich verringert worden, die Rückrundentabelle führen die Lila-Weißen sogar an. "Von daher sind wir sehr, sehr stolz, mit dem ganzen Trainerteam", sagte Antwerpen bei MagentaSport, ehe er sich mit seiner Mannschaft auf die mehr als 500 Kilometer zurück nach Osnabrück machte: "Wir freuen uns auf eine lange Busfahrt, aber da werden wir es auch ein bisschen krachen lassen." So dürfte es auch den VfL-Fans gehen, denen ein Sieg gegen Ex-Trainer Wollitz, der sich einst mit einer Wutrede im Streit von den Lila-Weißen verabschiedet hatte, womöglich besonders süß schmeckt.

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