Der erste Saisonsieg des 1. FC Heidenheim wird von einem schweren medizinischen Notfall überschattet. „Es sieht so aus, dass ein Fan vom Zaun gestürzt ist und um sein Leben kämpft“, sagte Heidenheims Trainer Frank Schmidt nach dem 2:1 (0:0) gegen den FC Augsburg. „Drücken wir alle die Daumen und beten. Fußball tritt in den Hintergrund. Momentan sind wir mit den Gedanken woanders.“ Der Klub konkretisierte später, dass der Fan vom Zaun der Osttribüne in den Innenraum gestürzt sei.
Gegen Ende der Partie war die Stimmung in der Arena bedrückt gewesen. Direkt hinter dem Augsburger Tor war die Szenerie mit Fahnen abgedeckt worden, dort waren die Sanitäter im Einsatz. Der Fan sei stabilisiert worden und werde per Hubschrauber ins Krankenhaus transportiert, sagte der Sprecher des 1. FC Heidenheim. „Wenn ein Hubschrauber im Stadion landet, kann man sich vorstellen, dass es nicht nur eine Lappalie ist, dann ist es etwas Schlimmes“, so Schmidt.
Die Pressekonferenz begann Heidenheims Sprecher mit einer mit beiden Klubs abgestimmten Stellungnahme: „Wir schicken alle Kraft dieser Welt – und zwar beide Vereine – an den verunglückten Fan.“ Statt wie gewöhnlich bei der Pressekonferenz nach Bundesliga-Spielen über den Sport zu reden, wurden diese nach Statements zu dem Notfall beendet. „Als wir das mitbekommen haben, haben wir Gänsehaut gehabt. Wir senden Energie und Liebe“, sagte FCA-Trainer Sandro Wagner.
Druck auf Wagner steigt – Aufatmen bei Heidenheim
Durch den Sieg der Heidenheimer ist Wagner mit dem FC Augsburg noch tiefer in die Negativspirale geraten. Für den Bundesliga-Trainer-Neuling und sein Team war es die vierte Niederlage nacheinander. Vor einer Woche ein deutliches 1:4 gegen den FSV Mainz 05, nun eine Schlappe beim Abstiegskandidaten auf der Ostalb: Seinen Start als Trainer-Hoffnungsträger in der Bundesliga dürfte sich Wagner anders vorgestellt haben.
Nach einer ersten Hälfte auf schwachem Niveau sorgten die Heidenheimer Treffer von Mikkel Kaufmann (47. Minute) und Sirlord Conteh (54.) nach dem Seitenwechsel für betretene Mienen bei Wagner und seinem Tross. Der Anschluss von Philipp Tietz (90.+8) kam zu spät.
Die Heidenheimer hingegen dürfen dank des verdienten Erfolgs im frühen Krisenduell und des ersten Saisonsiegs ein wenig aufatmen. „Gerade für uns zählt nur ein Sieg“, hatte Schmidt vor dem Anpfiff klargestellt. Eine Niederlage „würde uns über Wochen hinaus in eine Region bringen, in der es ganz schwierig ist, sich wieder rauszuarbeiten“. Zumindest vorübergehend verließ Heidenheim den letzten Tabellenplatz, der FCA ist vorerst weiter Drittletzter.
Trotz weiterer Offensivaktionen der Heidenheimer war die Stimmung auf den Rängen in der Schlussphase ruhig – wegen des medizinischen Notfalls. „Die Gedanken sind bei unserem Fan und seiner Familie“, sagte Heidenheims Verteidiger Tim Siersleben. Schmidt ergänzte noch bei Sky: „Vor dem Spiel haben wir gehofft, dass wir das Spiel gewinnen können, jetzt geht es um die Gesundheit eines Menschen. Ich würde es gerne eintauschen, das geht aber nicht. Ich hoffe und weiß, dass er gut versorgt ist. Jetzt drücken wir alle Daumen, dass der junge Mann wieder auf die Beine kommt.“
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