Der ehemalige Eishockey-Bundestrainer ist am Ziel seiner Träume: Marco Sturm ist der neue Chefcoach des NHL-Klubs Boston Bruins. Allerdings liegt auch ein Schatten auf seinem Traumjob und der hat mit der Entwicklung der USA unter Donald Trump zu tun.
Marco Sturm hat in den USA seinen Traumjob bekommen, doch auch er fühlt sich manchmal unwohl in seiner Wahlheimat. Die zunehmende Spaltung der Gesellschaft unter Präsident Donald Trump spürt auch der neue Chefcoach des NHL-Klubs Boston Bruins. "Mittlerweile ist es verboten, bei uns in der Trainerkabine über Politik zu reden", sagte der ehemalige Eishockey-Bundestrainer im Interview mit dem Magazin Dump&Chase.
"Das bringt ja auch nichts. Jeder kann denken, was er will. Jeder hat seine eigene Meinung. Aber nicht bei uns auf der Arbeit", erklärte der 47-Jährige, der erste in Deutschland geborene Cheftrainer in der NHL, weiter. Auch privat ist Sturm, der mit seiner Familie in Florida lebt, in Sachen Politik vorsichtig: "Man kann ja diskutieren, das ist kein Problem. Aber wenn du nie recht bekommst, dann verzweifelst du natürlich und wirst sauer. Deshalb halten wir, meine Frau, meine Familie, uns zurück bei Freunden, bei Kollegen."
"Wenn es gut läuft, bist du der King"
Dass er nach fast sieben Jahren als Co-Trainer bei den Los Angeles Kings und als Headcoach beim AHL-Klub Ontario Reign ausgerechnet in Boston zum ersten Mal als Chef an der Bande steht, ist für ihn "ein Traum". Denn bei den Bruins erlebte der ehemalige Stürmer seine erfolgreichste Zeit als Spieler. Dabei hat er "eine der größten Sportstädte der USA" lieben gelernt. "Wenn es gut läuft, bist du der King. Deshalb bin ich der Meinung, dass es für mich der geilste Job in der Stadt ist."
Sturm, der mit der Nationalmannschaft 2018 sensationell Olympiasilber gewann, ist erst der vierte europäische Cheftrainer in der NHL-Geschichte. Dass er anderen den Weg bereiten könnte, glaubt er nicht. "Ich hoffe natürlich, dass es ein bisschen Schwung reinbringt", sagt er, aber: "Dass mit einer Verpflichtung alles besser wird, glaube ich nicht." Weil er seit 25 Jahren mehr in den USA als in Deutschland lebe und den Weg über Co- und AHL-Trainer gegangen sei, fühle er sich, "speziell im Eishockey, gar nicht mehr als Europäer. Und man hört immer wieder, dass andere Leute genauso denken."
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