Was ist denn da in der Formel 1 auf einmal los? Das McLaren-Duo Oscar Piastri und Lando Norris schwächelt. Ausgerechnet vor dem möglichen vorzeitigen Triumph in der Konstrukteurs-WM. Vorn ist im Training einer, der es gebrauchen kann.
Es soll ein Wochenende für die Geschichtsbücher werden, zuvor allerdings hatten Oscar Piastri und Lando Norris erst mal alle Hände voll zu tun mit der Gegenwart. Auf dem rasend schnellen Stadtkurs in Baku rauschte zunächst Norris in die Bande, nur zehn Minuten später schepperte dann auch Piastris Bolide gegen die Streckenbegrenzung. Für McLaren könnte der Weg zum vorzeitigen Triumph in der Team-WM doch etwas weiter sein als erwartet.
Denn die Autos der beiden Titelkandidaten rutschten zum Auftakt über die schwierige Strecke, vor allem Norris verlor dadurch viel Zeit wegen Reparaturen - und in Topform präsentierte sich ausgerechnet der stärkste Verfolger: Lewis Hamilton drehte in seinem Ferrari die schnellste Runde im freien Training, nur 74 Tausendstelsekunden langsamer war sein Teamkollege Charles Leclerc auf Rang zwei.
Dass ausgerechnet Ferrari sich nun auf der Höhe zeigt, ist interessant mit Blick auf das weitere Wochenende: Die Scuderia ist das Team, welches den vorzeitigen Triumph McLarens in der Team-WM am ehesten verhindern kann. Piastri und Norris müssten am Sonntag (13 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) neun Punkte mehr holen als Hamilton und Leclerc, dann wäre der Triumph schon sieben Rennen vor Schluss perfekt. Das wiederum wäre ein Rekord in der Formel 1 - aber den gibt es offensichtlich nicht geschenkt.
Seltene Herausforderung an die Teams
Und selbst wenn sich McLarens Gegner nicht in den Weg stellen sollten, dann schafft das vielleicht die Strecke in Baku. Der Stadtkurs stellt eine in dieser Form seltene Herausforderung an die Teams, die richtige Balance beim Setup ist schwer zu finden. Auf der fast zwei Kilometer langen Vollgaspassage werden Rekordgeschwindigkeiten erreicht, nur wenige Kurven weiter geht es durch extrem enge Passagen in der Altstadt.
McLaren hat hier offensichtlich noch Abstimmungsarbeit vor sich und schon viel Testzeit verloren: Norris drehte aufgrund seines heftigen Bandenkontakts in der schnelleren Session bloß sieben Runden, nur ein Drittel von dem, was die Konkurrenz schaffte.
Die wirklich schnellen Runden fielen angesichts der Unfälle für Piastri und Norris aus, sie waren damit weit hinten dran. Norris wurde Zehnter, Piastri nur Zwölfter, den Ton gab Ferrari an. Und mit fast einer halben Sekunde Rückstand landete George Russell im Mercedes auf Rang drei, Weltmeister Max Verstappen wurde Sechster. Nach seinem Sieg zuletzt in Monza zog man bei Red Bull ein positives Fazit des Trainingstags. "Vor allem die Longruns sahen gut aus, am Qualifyingtempo lässt sich noch etwas mit dem Setup machen", sagte Motorsportberater Helmut Marko bei Sky: "Generell hält unser Aufwärtstrend an." Nico Hülkenberg kam im Sauber auf den 18. Rang.
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