Sie kämpfte sich mit nur einem Schuh aufopferungsvoll ins Ziel, aber hatte barfuß keine Chance: Daisy Jepkemei aus Kasachstan durfte aber auch ohne Final-Einzug bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio stolz auf sich sein. In ihrem Vorlauf über 3000 Meter Hindernis hatte die Asienmeisterin als Neunte früh den linken Schuh verloren, sie biss sich aber trotzdem durch.
Offenbar hatte eine Konkurrentin ihr in die Hacken getreten, wodurch sich der Schuh löste. Jepkemei probierte es mit dem lockeren Spike weiter, schüttelte diesen dann aber doch vom Fuß. Ein Kampfrichter räumte den gelb-orangenen Schuh wenig später weg.
Auf der rauen Tartanbahn musste die gebürtige Kenianerin mit den rot lackierten Zehennägeln vor allem am Wassergraben sehr aufpassen. Einen Sturz konnte sie so zwar vermeiden, aber das Weiterkommen war nicht mehr drin.
„Bis letzte Woche wollte ich gar nicht kommen“
Das gelang aber zwei deutschen Starterinnen: Lea Meyer und Gesa Krause – wobei vor allem die EM-Zweite von München 2022 überglücklich war. Die Unsicherheit sei „riesengroß“ gewesen, sagte Meyer. „Bis letzte Woche wollte ich gar nicht kommen, weil ich nicht wusste, wo ich stehe.“
Die zurückliegenden Wochen seien vielleicht sogar die härtesten überhaupt gewesen, meinte Meyer am Tag vor ihrem 28. Geburtstag, den sie in Tokio während der WM feiern wird. „Ich war superstolz, dass ich mich getraut habe, mich heute hier an den Start zu stellen und bin umso glücklicher, dass ich noch mal laufen darf.“
Am ARD-Mikrofon verriet Meyer, dass es für sie zuletzt „gesundheitlich und vor allem auch psychisch“ schwierig gewesen sei, ohne ins Detail zu gehen. Aufgebaut worden sei sie vom engsten Umfeld. „Das sind die paar Leute, die wirklich eingeweiht waren, die wussten, was vorgeht und sonst auch nicht mehr.“
Als insgesamt Vierte aller Vorläufe qualifizierte sich Meyer in 9:13,18 Minuten für das Finale. Krause, die in diesem Jahr von einem Rippenbruch gebremst wurde, erreichte in 9:16,76 Minuten den Endlauf am Mittwoch (14.57 Uhr deutscher Zeit). „Ich bin bei jeder internationalen Meisterschaft bisher ins Finale gekommen, diesen Streak wollte ich hier nicht unterbrechen“, sagte die zweimalige WM-Dritte. Olivia Gürth schied trotz Saisonbestleistung knapp aus, Krause nahm sie tröstend in den Arm.
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