Der Dopingfall Simon Wulff erhitzt die Gemüter im deutschen Bob-Team. Johannes Lochner ärgert sich, dass Francesco Friedrich trotz Wulffs positivem Test die Trophähe für den Sieg im Gesamtweltcup erhalten und entgegengenommen hat.
Der fünfmalige Bob-Weltmeister Johannes Lochner hat einmal mehr deutliche Kritik am Verhalten seines Dauerrivalen Francesco Friedrich geäußert. Im Zusammenhang mit der Posse um den positiven Doping-Test bei Friedrich-Anschieber Simon Wulff warf Lochner dem Rekordweltmeister im Interview mit der Mediengruppe "Münchner Merkur/tz" "Sturheit" vor.
Vor allem, dass Friedrich trotz des positiven Tests bei Wulff vom Auftakt-Wochenende in Altenberg bei der letzten Weltcup-Station in Lillehammer die große Kristallkugel für den Titel im Gesamtweltcup entgegennahm, ist Lochner ein Dorn im Auge. "Wenn ich der Franz gewesen wäre, hätte ich gesagt: Nehmt die Kugel gleich", sagte der 34-Jährige, der seinen ersten Titel im Gesamtweltcup möglicherweise noch am Grünen Tisch zugesprochen bekommt. Friedrich steht (noch) bei acht.
Anschieber Wulff war vergangene Woche für 21 Monate gesperrt worden, nachdem bei dem früheren Leichtathleten in einer Probe Anfang Dezember 2024 die verbotene Substanz Methylhexanamin entdeckt worden war. Ob die Sperre nachträglich Auswirkungen auf die drei Weltcupwertungen (Zweier, Vierer und Gesamt) der vergangenen Saison hat, die Friedrich allesamt vor Lochner gewann, ist laut einer Mitteilung des Bob- und Schlittenverbands für Deutschland (BSD) "möglich".
"Ich müsste jetzt Gesamtweltcup-Sieger sein", sagte Lochner nun, er habe aber "nichts Offizielles vom Verband". Nachträglich noch den Titel zugesprochen zu bekommen, sei Lochner, der seine Karriere nach den Olympischen Winterspielen in Mailand und Cortina d'Ampezzo im Februar beenden will, über ein halbes Jahr später aber "auch egal". Der Moment der Trophäenübergabe ist vorüber, es gehe "ums Prinzip".
Bereits vor rund einem Jahr hatte es Reibungen zwischen den beiden Weltklasse-Bobpiloten gegeben. Lochner hatte seinem Konkurrenten Friedrich vorgeworfen, dieser habe den Versuch unternommen, Lochners Top-Anschieber Georg Fleischhauer für sich zu gewinnen und damit eine "stillschweigende Vereinbarung" missachtet.
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