Der ehemalige Weltklasse-Fußballer Matthias Sammer wünscht sich von Max Eberl als Sportvorstand des FC Bayern mehr Schärfe. „Ich glaube, dass es für ihn nicht einfach ist. Er ist dazugekommen. Ja, er versucht sein Bestes – er lässt in meinen Augen die Dinge oftmals zu sehr über sich ergehen. Ich hätte manchmal gedacht, da darf man auch mal knurren oder zurückbeißen“, sagte Sammer Freitagmittag in einer Medienrunde von Prime Video.
Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte jüngst im Fußball-Talk „Doppelpass“ auf Sport1 Meinungsverschiedenheiten in Transferfragen eingeräumt und Eberl attestiert, „ziemlich empfindlich“ zu sein. Später beteuerte der Bayern-Patron, er habe seinem Sportvorstand mit den deutlichen Aussagen nur helfen wollen.
Sammer war zwischen 2012 und 2016 selbst in leitender Position beim FC Bayern tätig. Er kennt Hoeneß' enorme Präsenz beim deutschen Fußball-Rekordmeister. „Ich glaube, dass Uli immer ein wichtiger Bestandteil des Klubs sein wird. Er wird die Dinge benennen und wie er es empfindet. Er trägt sein Herz auf der Zunge“, sagte Sammer, Europameister von 1996.
Sammer: „Nicht alle an diesem Thema abarbeiten“
Für den 58-Jährigen, der auch in der kommenden Saison als Experte für Prime Video die Champions League begleitet, wäre es wichtig, die „latente Unruhe“ beim FC Bayern zu beseitigen. „Ich würde mir wünschen, dass Max ein bisschen mehr in Ruhe gelassen wird. Dass sich nicht alle Medien und Experten an diesem Thema abarbeiten“, sagte Sammer.
Spekulationen um ein Engagement von Eintracht Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche seien nicht nur für den Funktionär unangenehm – sondern auch für die Bayern und den derzeitigen Sportvorstand Eberl. „Ich schätze Max“, betonte Sammer.
Eberl hatte zuvor Spekulationen über einen möglichen Rücktritt am Freitagvormittag auf einer Pressekonferenz des FC Bayern vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den Hamburger SV (Samstag, 18.30 Uhr, Sky) entschieden dementiert. „Mein Herz ist hier. Never ever dran gedacht, hier hinzuschmeißen. Dafür habe ich viel zu viel vor“, sagte Eberl.
Sammer äußerte sich auch zu seiner Rolle als Experte. Er soll auch zum Start der neuen Champions-League-Saison keine Spiele von Borussia Dortmund als Experte bei Prime Video begleiten. Dies sagte Sammer in der Medienrunde.
Der einstige Profi, der neben seiner Tätigkeit als Experte auch Berater beim BVB ist, hatte in der Champions-League-Vorrunde nach einer Niederlage beim FC Bologna (1:2) im Januar dieses Jahres harsche Kritik am Dortmunder Team geübt, das damals noch von Nuri Şahin trainiert wurde.
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke teilte später mit, dass Sammer keine Dortmunder Spiele mehr als Experte begleiten werde. „Er hat sich zu sehr in Rage geredet“, betonte Watzke. Intern gab es danach eine Aussprache, wie Watzke ausführte. Sahin hatte nach der Niederlage in Bologna seinen Job als Cheftrainer verloren.
„Muss bis heute schmunzeln“
Dass er die Dortmunder Partien in der Königsklasse nicht mehr begleitet, nannte Sammer am Freitag „vielleicht auch vernünftig so“. Die Aufregung um seinen Auftritt kann er aber nicht nachvollziehen. „Ich muss bis heute schmunzeln. Es war hart, aber ich wusste nicht, dass der Leistungssport Softie geworden ist. Ich werde mich trotzdem nicht anpassen“, kündigte Sammer an.
Prime Video zeigt in der Champions League eine Partie pro Spieltag – jeweils am Dienstag. Für die ersten sieben Spieltage hat sich der Sender bereits entschieden. Dortmund wird dabei in drei Begegnungen live von dem Streamingportal übertragen: am kommenden Dienstag (21 Uhr) bei Juventus Turin, am 25. November gegen den FC Villarreal und am 20. Januar bei Tottenham Hotspur.
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