D er Frust entlud sich in einer Tirade, allen voran vom Superstar. Luka Doncic und seine Teamkollegen lasten das slowenische EM-Aus gegen die deutschen Basketballer vor allem den Schiedsrichtern an. „In einem Viertelfinale sollte so etwas nicht passieren“, sagte Doncic nach dem 91:99 gegen den Weltmeister in Riga, „egal, welcher Spieler man ist.“
Der NBA-Profi von den Los Angeles Lakers haderte vor allem damit, dass er bereits nach rund zwei Minuten ein technisches Foul wegen Reklamierens bekommen hatte: „Wenn du nicht einmal eine Warnung bekommst, dann weiß ich es auch nicht. Es ist ein Viertelfinale, wir kämpfen um den Einzug ins Halbfinale, dann verstehe ich das wirklich nicht.“
Doncic hatte zu Beginn des dritten Viertels bereits vier Fouls auf dem Konto und stand damit dicht vor der Disqualifikation. „So etwas ist mir in meiner ganzen Karriere noch nie passiert“, sagte der Ausnahmespieler, der auf überragende 39 Punkte, zehn Rebounds und sieben Assists kam.
„Was soll das? Wegen Doncic kommen die Leute in die Halle“
Allerdings hatte Doncic in mehreren Situationen auch Glück, dass Fouls gegen seine Gegenspieler gepfiffen wurden, obwohl eigentlich kein Regelverstoß vorlag. Und nach seinem vierten Foul im dritten Viertel machte er eine Handbewegung in Richtung der Schiedsrichter, die wohl ausdrücken sollte, dass diese bezahlt seien. Die Referees? Schauten weg.
Dennoch: Im Lager der Slowenen war der Schuldige für die Niederlage ausgemacht – und er kam nicht aus dem eigenen Team. „Unser bester Spieler wird von den Schiedsrichtern nicht beschützt“, kritisierte Center Alen Omic mit Blick auf Doncic und die Obhut des Unparteiischen: „Drei Fouls in den ersten zehn bis 15 Minuten? Was soll das? Das ist der beste Spieler des Turniers und seinetwegen kommen die Leute in die Halle. So kann man nicht Basketball spielen und deswegen haben wir verloren. Sie hatten 40 Freiwürfe und haben 90 Punkte gemacht. Jeder kann sich das selbst ausrechnen. Dieses Spiel konnten wir nicht gewinnen.“
Der Zorn hatte eventuell den Blick für die Realitäten etwas verstellt, tatsächlich waren es 37 Freiwürfe und am Ende 99 Punkte. Doch auch das trug nicht eben zur Besänftigung der slowenischen Spieler bei. Point Guard Klemen Prepelic haderte, er habe „es satt, dass dies jeden Sommer passiert. Nicht nur uns, sondern auch anderen Teams. Es ist langsam lächerlich“.
Er habe das Gefühl, ließ der Spieler von Dubai BC wissen, „dass gewisse Dinge nicht auf dem Niveau sind“, die für dieses Turnier angemessen wären: „Das ist traurig, deswegen will ich nicht darüber reden, ob der Sieg verdient war oder nicht. Deutschland ist für mich das beste Team im Turnier, und ich wünsche ihnen alles Gute, aber gewisse Leute müssen sich den Spiegel vorhalten und sich massiv steigern.“
Sloweniens Trainer Aleksander Sekulic konnte jedenfalls den Frust, insbesondere den seines Superstars, vollumfänglich verstehen. Deutschland sei seiner Meinung nach zwar das beste Team im Turnier. Er glaube aber auch, sagte der 47-Jährige mit einer gehörigen Portion Sarkasmus, „dass wir uns bei Deutschland entschuldigen müssen, weil wir so ein dreckiges Team sind. Wir haben so viele Fouls im letzten Viertel gemacht. Wir waren besser über die 40 Minuten.“
Mit Blick auf die Schiedsrichter sagte er: „Meine Jungs können erhobenen Hauptes nach Hause gehen. Das kann heute nicht jeder auf dem Parkett von sich behaupten.“
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