Mit einem peinlichen 0:2 ist die DFB-Elf in die WM-Quali gestartet. Gegen die Slowakei fehlte es praktisch an allem – besonders aber an der richtigen Mentalität.

Seien wir mal ehrlich: Julian Nagelsmann ist die ärmste Sau. Nicht, dass er als Bundestrainer nicht verantwortlich für den desaströsen Auftritt der Nationalmannschaft gegen die Slowakei wäre. Aber ihm kann man zumindest das wenig schmeichelhafte Zeugnis "er hat sich stets bemüht" ausstellen. Das aber kann man über die Spieler bei der 0:2-Niederlage im ersten Qualifikationsspiel für die WM 2026 nicht behaupten.

Viel ist im Nachgang kritisiert worden am Spiel der Deutschen. Die Aufstellung, die Taktik, die Wechsel – allesamt Nagelsmanns Baustellen. Was dabei aber untergeht, ist, die Spieler in die Verantwortung zu nehmen. Von Woltemade und Wirtz in der Offensive bis zu Rüdiger und Tah in der Abwehr war das Spiel gegen die Slowaken eine kollektive Nichtleistung. 

Die Nationalmannschaft leidet am "Morbus BVB"

Trotz vieler Verletzter hat diese Mannschaft eigentlich das Potenzial, jeden Gegner zu schlagen. Doch so kopflos, wie die Elf, mit Ausnahme von Keeper Baumann, über den Platz lief, schleicht sich ein böser Gedanke ein: Den Spielern ist die Nationalmannschaft schlichtweg scheißegal.

WM-Qualifikation Reaktionen nach DFB-Blamage gegen Slowakei: "Was für eine Schmach"

Auch wenn kaum ein Dortmunder auf dem Platz stand, entsteht der Eindruck, die Mannschaft leidet (wieder) am "Morbus BVB". Hurra-Fußball, wenn es gegen die großen Gegner geht, kollektive Bocklosigkeit gegen die "Kleinen". 

Das kennen wir bereits aus den vergangenen Jahren. Nagelsmann hatte es zeitweise geschafft, so etwas wie Euphorie im angestaubten DFB zu entfachen. Ja, man hatte teilweise sogar das Gefühl, die Spieler freuten sich darauf, für Deutschland zu spielen. Nun hat man wieder zwei Schritte zurück gemacht. Denn auch mit der schlechtesten Taktik der Welt hätte sich eine so stark besetzte Nationalelf niemals vom Weltranglisten-52. so vorführen lassen dürfen.

Das böse "M-Wort" Mentalität ist in Dortmund schon seit Jahren auf dem Index, weil die Diskussionen um den Einsatzwillen bei den Schwarz-Gelben immer wieder aufflammen. Das gleiche Problem hat jetzt auch die DFB-Elf. Wenn die Spieler meinen, gegen einen Gegner wie die Slowakei kann man auch mit angezogener Handbremse spielen, wird die WM-Qualifikation eine Zitterpartie.

Vielleicht braucht es kleinere Namen in der DFB-Elf

Die Profis haben einen Knochenjob, keine Frage. Vor allem, wenn man sich die vergangenen Monate ansieht: Viele Spieler hatten eine lange Saison, mussten teilweise bei der Klub-WM antreten, stiegen nach nur zwei Wochen Pause wieder bei ihren Vereinen ein, nur um nach zwei Spielen schon wieder zur Nationalmannschaft zu fahren. Mentale Belastung am Anschlag – faires Argument. Nur, dann muss der eine oder andere sich hinterfragen, ob er sich auch vom Kopf her in der Lage sieht, dem Team zu helfen.

Julian Nagelsmann spielte nach der Partie schon mit dem Gedanken, ob er auf etwas weniger individuelle Qualität in der Mannschaft setzen müsse, um die Teamleistung zu steigern. Vielleicht wäre das der richtige Weg, um den Starspielern eine Pause zu gönnen und denen eine Chance zu geben, die wirklich Bock darauf haben, den Adler auf der Brust zu tragen – auch wenn es gegen mutmaßlich kleinere Gegner geht.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke