Da musste einer seinen Frust loswerden: In einem Leserbrief an eine Südtiroler Zeitung hat sich ein erfahrender Alpinist über die neue Generation von Bergwanderern beschwert.

Wer sich in knapp dreitausend Metern Höhe auf eine Bergwanderung begibt, sollte passend ausgerüstet sein. Bergschuhe, Rucksack, Stöcke, passende Kleidung, je nach Route sogar einen Helm und einiges mehr. Doch immer häufiger kommt es offenbar vor, dass sich viele Wanderer und Möchtegern-Bergsteiger nicht mehr an grundlegende Regeln halten.

So sieht es ein älterer Alpinist, der einen wütenden Leserbrief an die Südtiroler Zeitung "il Dolomiti" geschrieben hat. Paolo Acler ist pensionierter Arzt und Mitglied der medizinischen Kommission des Bergsteigerverbands. "Ich bin ein Dinosaurier, umgeben von einer neuen Spezies", schreibt er in seinem Ende August veröffentlichten Text. 

Ein Mädchen im BH auf einem Berg in Südtirol

Wandern Alpenüberquerung mit Hund: Ralfi, die Berge und ich

geo

Acler schildert darin eine Tour am Schwarzenstein (italienisch Nasso Nero), der direkt auf der Grenze zwischen Südtirol und Tirol liegt. Der leidenschaftliche Alpinist und seine Kollegen sind professionell ausgestattet, haben sogar Steigeisen, Klettergurte und Seile dabei.

Auf einem Gletscherfeld, das mit Geröll übersät ist, begegnet ihnen eine junge Frau, die sich bei einem Begleiter an der Hand hält. Sie habe lediglich einen BH getragen. Der Body sei "unter den Bauchnabel" gerollt. Weiter heißt es in dem Leserbrief: "Ich kann nicht widerstehen: 'Niedriger Gurt?', frage ich. Sie scheint mich nicht zu verstehen, ihre Augen blicken mich erstaunt aus dem Schatten ihrer gepflegten Augenbrauen an. 'Was ist ein Gurt?' Ich erkläre es ihnen, sie lachen. 'Ah nein, so kann ich mich sonnen, sonst werde ich nicht braun, ich habe ihn jetzt heruntergezogen.'"

Hobbywanderer benehmen sich rücksichtslos

Für den erfahrenden Bergwanderer ist das verantwortungslos. Die Hobbywanderer täten so, als seien sie auf einem Spaziergang. Und benähmen sich teilweise rücksichtslos. An einer Stelle habe ein Bergwanderer seine Gruppe ruppig aufgefordert, Platz zu machen. Aus den Worten Acler geht deutlich hervor: So benimmt man sich nicht am Berg. Man geht rücksichtsvoll miteinander um. 

Doch das Thema Ausrüstung bewegt Acler am meisten. Viele Hobbywanderer seien in einfachen Turnschuhen oder Sneakern unterwegs. Aber nicht alle seien so leichtsinnig, lässt er seinen Brief enden. Seine Gruppe sei zuletzt auf eine junge Familie getroffen, alle waren angemessen ausgerüstet. "Das gibt uns Hoffnung."

tis

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