Mittwochmittag begibt sich der Tross des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) von Dortmund aus nach Mailand, wo am frühen Abend im legendären San Siro das Abschlusstraining in Vorbereitung auf das Hinspiel in der Nations League am Donnerstag stattfindet (20.45 Uhr/ARD).
Es ist das erste Länderspiel seit dem Doppelpack im November des vergangenen Jahres als die Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann zu Hause gegen Bosnien-Herzegowina 7:0 gewann, ehe es ein 1:1 gegen Ungarn gab. Die Partie, in der es sportlich um nichts mehr ging, da Deutschland als Gruppenerster für das Viertelfinale qualifiziert war, fand in Budapest statt. Knapp 1000 deutsche Anhänger hatten das DFB-Team am 19. November begleitet.
Beim Klassiker gegen Italien werden es weitaus mehr sein – knapp 3500 deutsche Fans haben sich ein Ticket für das Spiel gesichert. Was ihnen die Kaufentscheidung erleichtert haben dürfte, war der Ticketpreis: nur etwa 16 Euro kostete eine Karte inklusive Gebühren für den deutschen Fanblock.
Mit Nagelsmann kam die Trendwende und der Stimmungswandel
Dass knapp 3500 Anhänger die deutsche Nationalmannschaft begleiten, ist erstaunlich. Denn es ist knapp zehn Jahre her, dass sich die Nationalspieler außerhalb eines EM- oder WM-Turniers in der Ferne eines so großen Rückhalts erfreuen durften. Im September 2015 waren es rund 4000 deutsche Anhänger, die das 3:2 in Schottland sahen.
Bedingt durch viele schwache Auftritte und anhaltenden Misserfolg – Vorrunden-Aus bei der WM 2018 und 2022, Achtelfinal-Aus bei der EM 2021 – war die Lust auf die Eliteauswahl zunehmend gesunken.
Als die deutsche Mannschaft beispielsweise im März 2022 in Amsterdam auf die Niederlande traf, reisten 350 bis 400 Anhänger mit. 998 Tickets wurden 2022 für die Partie in England verkauft, 440 im Jahr 2023 für ein Spiel in Polen, 945 im November 2023 für das Spiel in Wien gegen Österreich – und 965 für die Partie im März des vergangenen Jahres in Lyon gegen Frankreich.
Heimspiel binnen einer Stunde ausverkauft
Bei den zwei letztgenannten Partien war im Nachgang zudem von einer hohen No-Show-Rate die Rede – einem hohen Anteil von Ticket-Inhabern, die nicht anreisten, so spärlich waren die Fanblöcke jeweils besetzt. Im September 2024 reisten 1116 Fans mit nach Amsterdam zum Spiel gegen die Niederlande, im Oktober dann knapp 650, um das 2:1 der deutschen Elf im kleinen Stadion von Zenica zu verfolgen.
Mit der sportlichen Trendwende, die Julian Nagelsmann und seinen Spielern mit den Partien im März des vergangenen Jahres gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) gelungen war, hatte sich auch die Stimmung gedreht. Lust und Freude auf die Mannschaft wurden zunehmend größer.
Dass der DFB 2023 entschieden hatte, dass sich auch privat organisierte Fanclubs gründen und Karten für Länderspiele bekommen können, ist ebenfalls ein Grund für den Stimmungswandel. Fast 200 neue Fanclubs gibt es inzwischen – der von vielen über Jahre belächelte und kritisierte „Fanclub Nationalmannschaft“ hat seine Monopolstellung verloren. Bei der EM sorgten erstmals zwei Vorsänger dafür, dass die Kurve bei den Spielen des Nagelsmann-Teams geschlossener und lautstark auftrat.
Die sogenannten „Capos“ werden nicht nur in Mailand dabei sein, sondern auch am Sonntag beim Rückspiel in Dortmund. Die Partie, zu der 65.000 Zuschauer zugelassen sind, war binnen einer Stunde ausverkauft.
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