Vor ihrem ersten Einsatz bei den US Open hat Tennisstar Naomi Osaka einmal mehr Einblick in ihr Gefühlsleben gegeben. Die frühere Weltranglisten-Erste, die am Dienstag in der ersten Runde gegen die Belgierin Greet Minnen antritt, hat nach eigenen Worten nach der Geburt ihrer Tochter eine schwierige Zeit durchlebt.
„Ehrlich gesagt hatte ich auch extrem starke postpartale (Depressionen) und wusste nicht so recht, wie ich damit umgehen sollte“, sagte sie, wie mehrere Medien sie zitierten, in ihrer Dokumentation „Naomi Osaka: The Second Set“. Die viermalige Grand-Slam-Turniersiegerin war im Juli 2023 Mutter geworden. Im Jahr nach der Geburt ihrer Tochter Shai kehrte sie auf die Profi-Tour zurück.
Vor der Geburt hätten sie viele Menschen vor der Zeit danach gewarnt. Deswegen habe sie gedacht, dass sie Symptome vermeiden könne, berichtete die 27 Jahre alte Japanerin. Das sei dann aber nicht der Fall gewesen.
„Ich wusste nicht mehr, wer ich war. Es fühlte sich an, als hätten alle anderen weitergemacht und würden ein buntes Leben führen. Währenddessen war meine Welt in Grau gefangen“, wird Osaka zitiert. Sie wolle aber auf keinen Fall, dass ihre Tochter denke, dass ihre Geburt nicht das größte Geschenk für sie gewesen sei.
Tennisprofis berichten von mentalen Problemen
Osaka hatte schon 2021 über Depressionen und Angstzustände berichtet und später eine längere Pause genommen, um ihre mentale Gesundheit zu schützen, und auch männliche Spieler sprechen jetzt häufiger darüber. Über die mentalen Herausforderungen des Berufs, über Stimmungstiefs, über Einsamkeit. „Es ist super, dass sich nun auch Männer öffnen“, sagte Petkovic. „Ich glaube, dass es normaler macht, sich auch um den mentalen Aspekt zu kümmern.“
Alexander Zverev rückte das Thema in Wimbledon in den Fokus, als er bei seiner bedrückenden Pressekonferenz über Einsamkeit, fehlende Freude abseits des Platzes und mangelnden Ansporn redete. In New York offenbarte er, sich professionelle Hilfe geholt zu haben. Dazu riet Tennisikone Boris Becker auch dem Russen Medwedew, nach dem der seinen Frust am Schläger entladen hatte.
Profis mit mentalen Problemen gibt es einige. Der norwegische Weltranglisten-Zwölfte Casper Ruud erzählte im Mai, die Tennis-Tour zwinge einem ein Leben wie in einem Hamsterrad auf. Der Russe Andrej Rubljow berichtete vor einigen Monaten, dass er Angstzustände gehabt und Mittel gegen Depression genommen habe.
Als er Zverev seine Hilfe anbot, gab auch Topstar Novak Djokovic preis, dass er solche Gefühle kenne: „Ich verstehe genau, was er durchmacht, weil ich selbst oft dasselbe durchgemacht habe. Man fühlt sich weniger glücklich, leer, man schafft es nicht, das zu erreichen, was man will.“
Sind Tennisprofis dafür besonders anfällig? Was steckt hinter solchen gesundheitlichen Problemen? „Tennis ist einfach ein sehr einsamer Sport“, sagte Petkovic der Deutschen Presse-Agentur bei den US Open. Anders als Mannschaftssportler könnten sie nicht von einem Team aufgefangen werden, auch wenn sie mit einem Team unterwegs sind, darunter Trainer, Trainingspartner, Physiotherapeuten, Manager.
„Meistens ist es so, dass du jeden Einzelnen dafür bezahlst, dass er bei dir ist“, sagte Petkovic. Es könne eine seltsame Dynamik entstehen, „die dazu neigt, dass man von Ja-Sagern umgeben ist, die dir quasi immer nach dem Mund reden“. Sie meine das nicht negativ. Man versuche, den Profi positiv auf das nächste Match einzustellen, so dass man vielleicht übersehe, dass etwas schieflaufe, so dass man dunkle Seiten übersehe.
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