Bei Borussia Dortmund mischen sich Sorgen in den Jubel über das Weiterkommen im DFB-Pokal: Yan Couto wird Opfer eines "Anschlags", der BVB-Profi verletzt sich möglicherweise schwer.

Borussia Dortmund kämpft sich in einem heißen Duell mit dem Drittligisten Rot-Weiss Essen in die 2. Runde des DFB-Pokals, weil Torhüter Gregor Kobel mehrfach rettet und Torjäger Serhou Guirassy in der 79. Minute seine Extraklasse in den 1:0-Siegtreffer umwandelte. Doch in den Jubel über den erfolgreichen Saisonstart mischt sich Sorge - und Wut. Auslöser ist eine üble Szene tief in der Nachspielzeit. Da leistet sich Essens Kelsey Owusu einen bösen Tritt gegen Dortmunds Yan Couto. Der Brasilianer geht schreiend zu Boden und hält sich das Knie. Die Aktion bringt BVB-Trainer Niko Kovac mächtig auf die Palme.

"Ich muss ganz ehrlich sagen: So geht man nicht da hin", zürnte Kovac in der ARD. "Ich will ihm keine Absicht unterstellen, aber das ist grob fahrlässig. Das ist ein Anschlag. Das kann ich so nicht stehenlassen. So kann man da nicht hingehen, wir stehen alle gemeinsam auf dem Platz."

Couto hatte den Ball nach Ablauf der angezeigten Nachspielzeit nahe der eigenen Eckfahne weit nach vorne geschlagen, als Owusu von der Seite anrauschte und den Dortmunder bei hohem Tempo mit gestrecktem Bein und offener Sohle am Knie traf. "Ich hoffe, es ist nicht allzu viel passiert. Er (Couto) hat sehr starke Schmerzen", sagte Kovac. "Wir müssen die Untersuchungen abwarten. Ich bin zuversichtlich, dass es "nur" eine starke Prellung ist." Zum Bundesligaauftakt des BVB am kommenden Samstag beim FC St. Pauli (Highlights bei RTL+) wird Kovac allerdings wohl ohne den 23-Jährigen planen müssen.

"... ansonsten sieht es richtig scheiße aus"

Coutos Mitspieler Julian Brandt hofft ebenfalls, dass die Szene einigermaßen glücklich ausgeht: "Das ist brutal", sagte der Mittelfeldspieler bei Sky. "Erst mal haben wir ein bisschen Glück, dass er nicht komplett auf dem Bein stehen bleibt, sondern dass es eher so ein bisschen ein Streifschuss ist. Ich glaube, ansonsten sieht es richtig scheiße für ihn aus. Ich habe ihn bislang noch nicht gesehen. Ich hoffe, er ist da glimpflich davon gekommen."

Auch RWE-Trainer Uwe Koschinat nahm die Szene mit: "Es wirkt so, als ob der Spieler schwerer verletzt ist. Das darf und soll nicht sein. Mit Sicherheit eine unglückliche, vielleicht auch eine übermotivierte Situation." Couto, der für den seinerseits angeschlagenen Julian Ryerson ins Team gerückt war, wurde bis zum Schlusspfiff abseits des Feldes versorgt und schließlich von Sanitätern vom Feld getragen. Schiedsrichter Frank Willenborg zeigte Owusu nur die Gelbe Karte - eine gravierende Fehlentscheidung. Der VAR kommt in der ersten Pokalrunde nicht zum Einsatz. Mit Nico Schlotterbeck (Meniskusriss) und Niklas Süle (Muskelverletzung) fehlen dem BVB bereits zwei Verteidiger noch mehrere Wochen.

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