Gold bei den Deutschen Meisterschaften, Gold bei der U23-EM - und dabei schneller als der Olympiasieger und Weltrekordler im selben Alter: Owe Fischer-Breiholz ist der Aufsteiger der deutschen Leichtathletik. Der 400-Meter-Hürden-Sprinter fährt zur WM. Und hat auch da große Pläne.
Wenn Owe Fischer-Breiholz an seinen Wahnsinns-Lauf in die Weltspitze denkt, bekommt der Hürden-Aufsteiger weiterhin Gänsehaut. "Das ist wirklich immer noch unfassbar für mich", sagt Fischer-Breiholz über seine sensationellen 48,01 Sekunden: "Es geht im Moment echt viel." Und das will der Jungspund auch bei der anstehenden WM in Tokio (13. bis 21. September) zeigen.
48,01 Sekunden über die 400 Meter Hürden - damit hatte sich Fischer-Breiholz vor knapp drei Wochen nicht nur Gold bei der U23-EM in Bergen gekrallt, gleichzeitig verbesserte der 21-Jährige den Meisterschaftsrekord eines gewissen Karsten Warholm (Tokio-Olympiasieger und Weltrekordler) um gleich 0,36 Sekunden. Mit Harald Schmid war nur ein einziger Deutscher in dieser Disziplin jemals schneller unterwegs. Und derzeit liegt Fischer-Breiholz mit seiner Zeit auf Rang acht in der Welt.
Beweisen, "dass wir in Deutschland wirklich Talente haben"
"Ich fühle mich im Moment sehr, sehr gut. Ich hoffe, ich kann das auch so halten und vielleicht noch mal ein kleines bisschen draufsetzen", sagt Fischer-Breiholz, der neben dem Training noch Agrarmanagement studiert und irgendwann den Landwirtschafts-Betrieb seines Vaters in Mecklenburg-Vorpommern übernehmen will. Aber erst einmal zählt jetzt nur die WM in Tokio. "Ich denke schon positiv und will versuchen, so weit zu kommen, wie es geht", sagt er: "Wie weit es dann wirklich geht, das werden wir sehen."
Jung, frisch, unbekümmert und selbstbewusst - Fischer-Breiholz steht für eine neue Generation in der Leichtathletik, die in der Zukunft für Furore sorgen soll. "Ich will einfach der Beweis sein, so wie viele andere in meinem Alter, dass wir in Deutschland wirklich Talente haben, dass wir hier was drauf haben und uns auch international beweisen können", sagt der junge Mann, der sich zuletzt in Dresden auch den deutschen Meistertitel holte.
Der Jubel kam zu früh
Leichtathletik "bedeutet mir alles", sagt Fischer-Breiholz, der seit Ende 2024 in Frankfurt bei Christian Kupper trainiert und sich seitdem täglich mit erfahrenen Läufern wie dem WM-Achten Joshua Abuaku misst. Und, ganz wichtig, Fischer-Breiholz hat endlich seine körperlichen Wehwehchen in den Griff bekommen. "Dieses Jahr hat sich einfach alles, was sich über die Jahre angestaut hatte, frei gemacht", sagt er: "Ich glaube, dieser Schub macht es aus."
Und womöglich hat Fischer-Breiholz bei seinem Wahnsinns-Lauf in Bergen sogar eine Zeit unter 48 Sekunden verschenkt. "Zum Schluss habe ich vielleicht ein bisschen zu früh angefangen zu jubeln", sagt er, sonst wäre wohl "eine 47er-Zeit" dringewesen. Aber die kann Fischer-Breiholz dann ja vielleicht in Tokio nachholen.
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